„Breitbart“ – der Hort des Bösen

Jüngst war mal wieder ein naives und schockierendes Stück des sogenannten Qualitätsjournalismus auf „Spiegel Online“ zu besichtigen. Es ging um „Breitbart“, ein „rechtes“ Nachrichtenportal aus den USA. Die Überschrift war in ihrem Tonfall gleich vielversprechend:

Empörung über deutsche Werbung auf rechter Hetz-Seite

„Hetze“ ist ein Prädikat, das heutzutage omnipräsent ist, wenn es darum geht, mißliebige Meinungen außerhalb des linken Spektrums zu denunzieren. So geht’s weiter auf „Spiegel Online“:

Telekom, Vapiano, Lieferheld: Bekannte deutsche Unternehmen werben auf rechten Nachrichtenseiten wie „Breitbart“ – meist, ohne es zu merken. Im Netz wächst nun der Widerstand.

Als ich diesen Aufmacher las, dachte ich gleich an die Rubrik „DDR 2.0″ auf diesem Blog, der ich einen neuen Beitrag zufügen könnte. Da lassen also deutsche Firmen automatisiert Werbung auf einer „rechten Hetzseite“ schalten:

„Breitbart“ hetzt gegen Homosexuelle und Einwanderer und behauptet schon mal, dass Verhütung Frauen unattraktiv mache.

Der geistig etwas minderbemittelte und gesellschaftlich abgehängte „Lügenpresse“-Krakeeler fragt sich bei diesen Zeilen natürlich sogleich, ob das Prädikat „Hetze“ so zutreffend ist oder ob es nicht eher dem verengten Demokratieverständnis des gemeinen Journalisten entspringt.

Ich war dann mal so frech und habe „homosexual“ in die Suchmaske bei Breitbart eingegeben, weil ich mir in meinem naiven Vertrauen in unsere Qualitätsmedien absolut sicher war, nun auf Myriaden von „homophoben“ Texten zu stoßen. So sah das Ergebnis meiner Suche aus, eine Auswahl von „Breitbart“-Artikeln:

Homosexual ‚Marriage‘ Loses Massively in Slovenia

FDA Keeps Ban on Active Homosexuals Donating Blood

Muslim Spokesman: Quran Doesn’t Say to ‚Kill Homosexuals

LGBT Group Threatens Johns Hopkins Over Study on Homosexuality

Bishop Blames Orlando Massacre on ‚Contempt‘ for Homosexuality

Psychiatrist Who Normalized Homosexual Behavior Dies at 83

Powerful Homosexual Group Threatens Christian Colleges

Vielleicht kann man ja auf diese Weise dem gemeinen Journalisten erklären, warum die Bevölkerung den Begriff der „Lügenpresse“ als äußerst probat erachtet. Denn die Suche offenbart ja nun nicht gerade die breitbeinig postulierte „Hetze gegen Homosexuelle“.

Man muß ja nun wirklich bescheuert sein, wenn man angesichts der gegenwärtigen Homo-Ideologie vermeint, die Behauptung, Breitbart „hetze gegen Homosexuelle“, sei auch nur im entferntesten angemessen oder die Realität wiedergebend.

Aber halt! Man muß sich immer wieder klarmachen, daß Anhänger linker Parteien und der Durchschnittsjournalist bei obigen Überschriften tatsächlich „homophobe“ Umtriebe am Werk sehen, wenn nicht gar ein Welthomophobikertum, das es auszurotten gelte. Für diesen Menschenschlag ist es wohl schon „homophob“, wenn man die Wahrheit über Homosexuelle schreibt. Oder wenn man darauf hinweist, daß die Homo-Ehe in Slowenien massiv an Zustimmung verliert.

Besonders amüsant ist die obige Meldung „Muslimischer Sprecher: Koran empfiehlt nicht die Tötung von Homosexuellen“. Denn hier zeigt sich indirekt, daß „rechte Hetzseiten“ wie Breitbart angesichts des intoleranten und tatsächlich schwulenfeindlichen Islam sehr wohl am Wohlergehen von Homosexuellen interessiert sind.

Gehen wir noch die restlichen Suchergebnisse durch:

    Eine amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) verbietet weiterhin Blutspenden durch aktive Homosexuelle

Ist diese Meldung „homophob“? Sicherlich! Denn Breitbart will hier vermutlich Schwule stigmatisieren. Daß deren promisker Lebensstil nicht gerade gesundheitsförderlich ist, ist zwar ein objektives Faktum, manchmal ist aber auch die Wahrheit diskriminierend.

    LGBT-Gruppe droht der Hopkins-Universität wegen einer Studie über Homosexuelle

Hmm. Homophob? Ja. Denn hier könnte der Eindruck entstehen, daß nicht so angenehme Fakten über Homosexualität publiziert werden, was die moderne Inquisition des Gutmenschentums natürlich zu verhindern weiß. „Toleranz“ geht schließlich vor Wahrheit.

    Bischof macht Verachtung für Homosexuelle für das Massaker von Orlando verantwortlich

Dieser Breitbart-Artikel ist besonders belustigend, da hier ein katholischer Bischof aus Florida postuliert, daß die Schwulenfeindlichkeit in der katholischen Kirche dazu geführt habe, daß ein radikalisierter Moslem ein Blutbad in einem Schwulenclub angerichtet hat.

Ich erinnere hier noch einmal eindringlich daran, daß eine Jury das Wort „Gutmensch“ zum Unwort des Jahres erklärt hat. In dem exorbitant schwulenfeindlichen Breitbart-Artikel steht auch noch dies:

Basing itself on Sacred Scripture, the Catholic Church teaches that homosexual acts are “intrinsically disordered” but that homosexual persons “must be accepted with respect, compassion, and sensitivity” and that every “sign of unjust discrimination in their regard should be avoided.”

Das nennt man eben Journalismus. Breitbart zeigt hier sehr gekonnt, wie verlogen und dumm der erwähnte Bischof ist – und daß in Sachen Homosexualität selbst katholische Kirche und Islam Welten trennen. Der nächste Suchtreffer:

    Psychiater, der Homosexualität normalisierte, stirbt mit 83

Hinter dieser Überschrift verbirgt sich ein sehr informativer Artikel über die politische Entscheidung, Homosexualität zu naturalisieren. Es wird auf den Druck hingewiesen, den radikalisierte Schwule auf Psychiater in den USA ausübten. Diese Hintergründe will heute natürlich niemand wissen, da man sonst leicht als „homophob“ bezeichnet werden könnte. Es macht einen schon wirklich ratlos, wenn man bemerkt, wie wenig Menschen die totalitären Strukturen unserer Gesellschaft durchschauen, die mithilfe von Inquisitionsvokabeln wie „homophob“, „frauenfeindlich“, „sexistisch“ oder „rassistisch“ aufrechterhalten werden.

    Mächtiger Homo-Verein droht christlichen Colleges und Universitäten

Auch hier geht es um radikale Homosexuelle, die christliche Bildungseinrichtungen an den Pranger stellen, weil sie nicht der Homo-Agenda folgen.

Liebe Journalisten, in Demokratien darf man Homosexualität durchaus kritisch betrachten und hinterfragen. Das heißt noch lange nicht, daß man „homophob“ ist oder „Hetze“ betreibt. Es gibt sogar mehr als genug Indizien für einen pathologischen Charakter der Homosexualität. Es versteht sich von selbst, daß man diese Dinge im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima nicht einfach so ansprechen kann.

Dies wird wohl erst gelingen, wenn man begriffen hat, daß der ethische Umgang mit Homosexualität und die Frage nach der Ursache selbiger, zwei verschiedene Komplexe sind. Man muß geistig wirklich schon sehr betäubt sein, wenn man nicht all die Hinweise auf einen pathologischen Charakter der Homosexualität realisiert.

Da Gutmenschentum und politische Korrektheit aber nunmehr das Zeitalter der Aufklärung beendet haben, sei hier noch einmal versichert, daß der Autor dieser Zeilen keinerlei Probleme mit Homosexuellen hat und es für wünschenswert erachtet, daß selbige sich angstfrei und legal im öffentlichen Raum bewegen können.

Eine Pathologisierung der Homosexualität ist durchaus mit Toleranz vereinbar.

Bleibt festzuhalten, daß Breitbart weder gegen Homosexuelle hetzt noch gegen Migranten, wie es die Eiferer von „Spiegel Online“ dreist behaupten. Als ich die Breitbart-Seite zwecks Recherche aufsuchte, fand ich auf der Hauptseite auch zufällig einen Artikel über Einwanderer bzw. Flüchtlinge, an dessen genauen Inhalt ich mich aber nicht mehr erinnere. Ich hoffe, man nimmt mir ab, daß er nicht „fremdenfeindlich“ war, sondern einfach nur unliebsame Fakten über Migration ansprach.

Manchmal hat man den Eindruck, unseren Journalisten täte mal ein Besuch in der Psychiatrie gut, wo man sich auf paranoide und psychotische Seelenzustände spezialisiert hat. Sie begreifen einfach nicht, was Meinungsfreiheit ist. Sie begreifen auch nicht, daß Einwanderung negative Effekte haben kann und daß man es durchaus auch für erstrebenswert halten kann, daß nationale und kulturelle Identitäten eine gewisse Stabilität aufweisen.

Nachdem ich mir für die Recherche zu diesem Artikel das erste Mal „Breitbart“ etwas näher angeschaut habe, freue ich mich darüber, daß das hohe Gut der Pressefreiheit durch diese Seite auch konkret mit Leben erfüllt wird. Auch wenn ich selbst nicht konservativ eingestellt bin. Auch wenn ich mir bewußt bin, daß diese Seite sicherlich auch christlichen Fundamentalisten und der Waffen-Lobby huldigt.

Andere Printmedien huldigen dem Feminismus oder hetzen gegen den weißen, heterosexuellen Mann. Und sie lassen sich ihre Arbeit durch Werbebanner diverser Firmen bezahlen. Darüber habe ich noch nie etwas Kritisches auf „Spiegel Online“ gelesen.

Der hier inkriminierte Hetz-Artikel gegen Breitbart verlinkt übrigens noch auf einen älteren Text auf „Spiegel Online“. Dort steht unter anderem dies:

Bannon übernahm die Plattform 2012 […] und machte aus einem obskuren Hass-Sammelbecken das mittlerweile meistbeachtete Hass-Sammelbecken der USA.

Und dies:

Fremdenhass, LGBTQ-Hass, Frauenhass, Rassismus finden bei „Breitbart“ ungefiltert Ausdruck.

Auch hier werden keine Belege geliefert. Und auch hier überkommt einen wieder das beklemmende Gefühl, wie dumm unsere Journaille doch sein muß, daß sie die psychologischen Strukturen hinter den obigen Mode-Wörtern nicht hinterfragt geschweige denn durchschaut.

Zu guter Letzt aber noch etwas Positives. Ich hatte nämlich auch einen Kommentar zum erstgenannten Breitbart-Artikel verfaßt, der sogar durchgekommen ist:

 

breitbart-spiegel-online

 

Ich möchte hiermit auch einen Beleg dafür liefern, daß „Spiegel Online“ durchaus auch mal Kommentare von mir durchläßt. Leider ist dies immer noch viel zu selten der Fall. Der gemeine Journalist könnte sich auch mal fragen, warum man sich eigentlich bereits vor der Recherche so sicher sein konnte, daß die „Hetze“-Vorwürfe gegen „Breitbart“ mit hoher Wahrscheinlichkeit der Paranoia und Angepaßtheit der „Spiegel Online“-Redaktion entspringen.

Es wird schon seinen Grund haben, warum die Leser „Spiegel Online“ immer weniger goutieren und die Klickzahlen zurückgehen.

Die dortigen Journalisten dürfen ja gerne für ihren eigenen Gewissenshaushalt schreiben und sich in einer Therapiegemeinschaft des eigenen Weltbildes versichern.

Solch ein journalistischer Solipsismus wird in einer Marktwirtschaft allerdings am Geldbeutel scheitern.

Bleibt dann nur noch die Bitte der Pressekonzerne an den Staat, das „hohe Gut der Pressefreiheit“ mit öffentlichen Geldern zu unterstützen, um die Medien vor einem bösen Erwachen aus ihrem journalistischen Autismus zu bewahren.

Was tun unsere Medienvertreter nicht alles, um der Wahrheit nicht ins Auge sehen zu müssen.

„Jesidische Flüchtlinge von Neonazis verprügelt“

Ich weiß nicht mehr, wo ich auf den untenstehenden Screenshot gestoßen bin. Ich kann auch nicht sicherstellen, ob die „Bild“-Story hier sich auch auf dieselben Ereignisse bezieht wie der Polizeibericht und das Facebook-Posting. Sollte der Screenshot wahrheitsgemäß sein, zeigt er immerhin gut, wie unsere Medien sich schöne Geschichten zusammenlügen. Man könnte ja fast etwas sarkastisch von kapitalistischer Meinungsfreiheit sprechen, die wir genießen. Denn Journalisten stehen in marktwirtschaftlichen Demokratien nicht unter dem Zwang, einer Ein-Parteien-Diktatur zu huldigen, sondern unter dem ökonomischen Zwang, ordentliche Geschichten abzuliefern, die dem Chefredakteur gefallen.

Je weniger Ethos der jeweilige Journalist besitzt, desto phantasiereicher wird die Geschichte modelliert. So wie bei dieser „Bild“-Story:

bildjesidenneonazisdresden

Daß bestimmte Ereignisse geradezu wahnhaft in Richtung Willkommenskultur-Diktat umgedeutet werden, passiert immer wieder. So auch bei einem Feuerwehreinsatz an einer brennenden Asylunterkunft in Bautzen, wo Passanten angeblich dem Feuer bzw. den Brandstiftern applaudiert hätten. Ein anderer Fall ist die Geschichte vom armen kranken und völlig unschuldigen Refugee im sächsischen Arnsdorf, der doch tatsächlich von einer „Bürgerwehr“ gefesselt und malträtiert wurde – so suggerierte es jedenfalls die Überschrift bei „Spiegel Online“.

Man sieht immer wieder, daß es Medienschaffenden und Politikern an einer gesunden Aggressionsfähigkeit mangelt, welche dazu führen würde, daß man emotional auch in der Lage wäre, das Verhalten von Flüchtlingen systematisch zu hinterfragen. Auf der anderen Seite haben wir eine neurotische und pathologische Empathiefähigkeit, die über das normale Maß hinausgeht und eigentlich der Befriedigung des eigenen schlechten Gewissens dient, der Aufpolierung des eigenen Selbstbildes.

Die Refugee-Psychose der Deutschen ist also gewissermaßen eine Art Gewissensprostitution. Wir Deutschen sind von autoritären, empathiearmen und dominanten Charakteren wie zur Kaiserzeit oder im Dritten Reich zu auf Gedeih und Verderb mitfühlenden, unterwürfigen, selbstverleugnenden moralischen Übermenschen mutiert.

Will sagen, daß die an sich positive Entwicklung zu einer antiautoritären Gesellschaft, die Deutschland seit den 60er Jahren vollzogen hat, nun ins Pathologische und Neurotische abdriftete, nachdem die damalige Protestgeneration an die Macht gekommen war und ihre mit der Nazizeit verbundenen Komplexe voll auslebte.

Wir brauchen ein zweites ’68, den Wiedergewinn eines gesunden Aggressions- und Selbstbehauptungswillens, der heute am meisten von der AfD verkörpert wird, aber auch von einigen Nonkonformisten in den etablierten Parteien wie z.B. Boris Palmer oder Wolfgang Bosbach. Man muß gar kein Fan der AfD sein und sie gänzlich goutieren. Die AfD und Pegida verkörpern aber den Wunsch der Deutschen, wieder selbstbewußt und selbstachtend Deutsche sein zu wollen, ohne sich ständig einer Ideologie der Selbstverleugnung und moralischen Anbiederung hinzugeben.

Man könnte den Zustand der nationalen Psyche der Deutschen auch als „Schuldgrandiosität“ bezeichnen. Niemand ist schuldiger auf der Welt als wir. Wir sind die Tollsten, weil wir unsere Schuld mehr als alle anderen als Monstranz vor uns her tragen.

Dabei ist ja niemand von uns schuldig. Es dürften mehr als 99,9 Prozent der Deutschen keinerlei Schuld während der Nazizeit angehäuft haben. Wenn man wirklich konsequent mit diesem Schuldkult umginge, müßte man auch all die historische Schuld zelebrieren, die wir Germanen im Kampf gegen das Römische Reich oder während der Kolonialzeit akkumuliert haben. Schuld überall, wohin das Auge blickt.

Oder anders ausgedrückt: Auch die größte historische Schuld landet irgendwann mal im Keller der Geschichte, und das Leben geht weiter. Dieser an sich natürliche und gesunde Prozeß findet nun auch in Deutschland statt.

Infantile Menschen, die sich ihrer Gutheit und höheren Moral bislang durch den ewigen Schuldkult versichert haben, sind von diesem Prozeß allerdings überfordert und verunsichert.

Es sind unsere besorgten Bürger.

Bob Dylan, der Nobelpreis und die Lügenpresse

Gestern ging die Meldung über den Äther, daß Bob Dylan den Literaturnobelpreis verliehen bekommt. Ich las dann auf „Spiegel Online“ den Artikel über die angeblich zehn besten Dylan-Lieder. Diese lauten übrigens wie folgt:

1. Blowin‘ In the Wind
2. Don’t Think Twice, It’s All Right
3. The Times They Are A-Changin‘
4. Mr. Tambourine Man
5. Subterranean Homesick Blues
6. Like A Rolling Stone
7. Visions Of Johanna
8. Most Of The Time
9. Knocking On Heaven’s Door
10. Thunder On The Mountain

Ich dachte mir nun, daß ich auch mal meinen Senf dazu schreiben könnte. Ich war nicht im Kampf-Modus und darauf aus, einen besonders kritischen Kommentar zu schreiben. Es gab ja auch nicht wirklich etwas zu kritisieren, da kein Bereich der politischen Korrektheit berührt war. Ich war lediglich sichtlich stolz darauf, daß ich als Kind der 80er Jahre immerhin sieben der zehn Dylan-Songs kannte. Ich schrieb also einen humorvoll und ironisch angehauchten Kommentar und bildete mir ein, daß man doch bei solch einem leichten und unernsten Thema ein bißchen Milde in der Zensurbehörde bei „Spiegel Online“ walten lassen könnte. Hier mein Kommentar:

 

bob-dylan-nobelpreis-spiegel-online

 

Bob Dylans Musik gehört ja zum Folk-Genre. Und den kleinen Scherz mit der Lügenpresse könnte man doch mal durchgehen lassen. Ist man bei „Spiegel Online“ nicht fähig zu Selbstironie?

Es gibt schlimmere Fälle von Zensur. Dieser Screenshot kann aber vielleicht veranschaulichen, wie verklemmt und spießig man doch bei „Spiegel Online“ sein muß, wie wenig Größe man dort hat. Zu meiner nicht unerheblichen Überraschung wurde mein launiger Kommentar aussortiert.

Roland Nelles und die Volksverräter

Erneut hat Roland Nelles – Ressortleiter Politik beim „Spiegel“ – eine Kolumne verbrochen. Dieses Mal sind AfD- und Pegida-Leute sowie deren Anhänger wieder böse Nazis. Beim letzten Mal dachte Herr Nelles, daß alle AfD-Wähler Rassisten seien. Dieses Mal ist die Beweisführung erneut intellektuell höchst anspruchsvoll. Sie geht so: Die Demonstranten am Tag der Deutschen Einheit in Dresden benutzten das Wort „Volksverräter“ in bezug auf unsere Regierenden. Dieses Wort sei auch früher schon benutzt worden – und zwar von Rechtsextremen in der Weimarer Republik und später von den Nationalsozialisten

Wir haben hier also den eindeutigen Beweis, daß die heutigen Demonstranten ebenfalls alle rechtsextrem sind. Herr Nelles hat offenbar noch nicht davon gehört, daß man sich auch ironisch und pragmatisch auf vergangene Begriffe beziehen kann. „Volksverräter“ ist jedenfalls ein hervorragender Begriff für Demonstrationen. Warum darauf verzichten? Weil man nicht die Nazi-Neurosen und Verleumdungsrituale heutiger Journalisten triggern will?

Der trotzige Artikel des Herrn Nelles lautet übrigens:

Volksverräter? Aber gerne doch!

Die Kolumne ist erfreulicherweise recht kurz, sodaß ich nicht allzu viel Energie in diesen Blog-Artikel stecken muß. Roland Nelles legt mit seinem Elaborat erneut ein schönes Beispiel für den Pippi-Langstrumpf-Journalismus heutiger Zeiten vor: Es zählt nur noch die reine Phantasie. Belege braucht es nicht. Alle tanzen um das Goldene Kalb namens „Kampf gegen Rechts“, „Aufstand der Anständigen“ und „Wehret den Anfängen“. Hier eine Kostprobe:

Das eigentliche Problem an den Protestierenden in Dresden ist, dass sie selbst keine Demokraten sind. Sie definieren Deutschland offenkundig nicht als Rechts- und Wertegemeinschaft. Das Wort Verfassungspatriotismus ist ihnen dem Sinn nach fremd. Für sie und ähnlich denkende Protestler ist Deutschland zuerst eine Volksgemeinschaft, in der nur derjenige Rechte haben soll, der dem deutschen Volk durch Geburt (und Blut) angehört. So verstehen sie ihren Ruf „Wir sind das Volk“. Er schließt den Flüchtling aus, aber letztlich auch jeden anderen, der nicht so aussieht oder denkt wie sie selbst.

Das ist derartig primitiv und dumm, daß ich mir hierzu einfach einen Kommentar verkneife. Man sieht hier allerdings schön, wie wichtig die Figur des „symbolischen Flüchtlings“ für die linksversiffte Journaille ist, um Andersdenkende zu dämonisieren. Man kann sich nur so böse „rechte“ Demonstranten herbeischreiben, indem man die frauenfeindlichen, vormodernen, antisemitischen Analphabeten, die vorwiegend aus wirtschaftlichen Motiven nach Europa kommen, pauschal zu echten Flüchtlingen mit Anspruch auf politisches Asyl idealisiert. Wie Geisteskranke hängen unsere Journalisten an dieser Figur, und man tut so, als würden die Demonstranten das Asylrecht per se ablehnen. Die Journalisten der Qualitätsmedien wissen eigentlich, wie hoch die Anerkennungsquote der Eindringlinge ist, und sie müßten sich eigentlich auch schon mal informiert haben, was das eigentlich für Leute sind, die Grenzzäune mit roher Gewalt niederreißen, weibliche Grenzpolizisten anspucken, Flüchtlingslager oder Asylheime niederbrennen, ihre Pässe wegwerfen und was weiß ich.

Dümmer geht es eigentlich nicht mehr. Oder doch? Hier der obige Textabschnitt noch mal in einer anderen Version – powered by Tiefenpsychologie:

Das eigentliche Problem an den Journalisten in den Medien ist, dass sie selbst keine Demokraten sind. Sie definieren Deutschland offenkundig nicht als Rechts- und Wertegemeinschaft. Das Wort Verfassungspatriotismus ist ihnen dem Sinn nach fremd. Für sie und ähnlich denkende Schmierfinken ist Deutschland zuerst eine Gesinnungsgemeinschaft, in der nur derjenige Rechte haben soll, der dem linken Zeitgeist angehört und dem reinen Gutmenschentum frönt. So verstehen sie „Weltoffenheit und Toleranz“. Mit ihrer Behauptung, nur sie seien die wahren Demokraten, schließen sie die „besorgten Bürger“ aus, aber letztlich auch jeden anderen, der nicht so aussieht oder denkt wie sie selbst.

Ich persönlich finde es ja immer wieder erschreckend, wie sehr Politiker und Journalisten eigentlich sich selbst beschreiben, wenn sie über die dunkle Seite der Demokratie fabulieren. Ihre Zuschreibungen in bezug auf die Kritiker der Blockparteien sind hochgradig von Abwehr und Projektion geprägt. Sie sind blind für ihre eigenen Demokratiedefizite. Weiter bei Herrn Nelles:

Würden diese Leute das Land regieren, wäre es mit dem Pluralismus und der freien Meinungsäußerung wohl bald vorbei. Denn Pegida-Demonstranten, AfD-Sympathisanten und Facebook-Pöbler sind eben keine besorgten Bürger, sondern Menschen mit einem nationalistischen, autoritären und völkischen Staatsverständnis.

Mit der freien Meinungsäußerung ist es bereits jetzt schon vorbei, lieber Herr Nelles. Auf diesem Blog kann man sich zahlreiche Beispiele dafür zu Gemüte führen. Zwar hat jedes Medienunternehmen das Recht, willkürlich Kommentare nicht freizuschalten. Ein besonders demokratisches Bewußtsein zeigt sich in dieser Praxis aber ganz gewiß nicht. Und warum möchten laut dem Blog „Genderama“ eigentlich Kritiker der feministischen Ideologie gerne anonym bleiben, wenn es angeblich so wunderbar um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist? Meines Wissens wurde Thilo Sarrazin nach seinen Äußerungen im Lettre International über türkische Gemüsehändler und Kopftuchmädchen in der Bundesbank in einen marginalen Bereich versetzt, also de facto herausgeekelt. Dies geschah lange vor seinen Spekulationen über biologische Intelligenzunterschiede. Eine Buchvorstellung von ihm über den neuen Tugendterror wurde von ebendiesem verhindert.

Wäre ich in der AfD, müßte ich Sachbeschädigungen, körperliche Gewalt und ökonomische Nachteile fürchten. Gleiches gilt für Gastwirte, die ihre Räume der AfD zur Verfügung stellen. Darf ich Ihnen mitteilen, Herr Nelles, daß man schon ein sehr schizophrenes Verhältnis zur Realität haben muß, wenn man diese Unterminierung unserer Demokratie nicht als solche begreift, stattdessen aber Demonstranten abspricht, Demokraten zu sein?

Pluralismus und freie Meinungsäußerung sind heutzutage deutlich eingeschränkt – nur eben in einem Bereich des demokratischen Spektrums, für den die meisten Journalisten nichts übrig haben. Daß Herr Nelles sich in dieser heutigen Gesellschaft sehr wohlfühlt, ist wenig verwunderlich. Denn der Zeitgeist der politischen Korrektheit protegiert Menschen wie ihn, während Andersdenkende, ehe sie sich’s versehen, als homophob, fremdenfeindlich, islamophob, transphob, sexistisch oder frauenfeindlich verleumdet werden.

Davor muß ein Herr Nelles ganz gewiß keine Angst haben. Ein Redakteur des „Neuen Deutschland“ in der DDR hatte vermutlich auch wenig Manschetten, als „konterrevolutionär“ bezeichnet zu werden, und fühlte sich ganz sicher recht frei in seiner Meinungsäußerung.

Unsereins soll also ein „autoritäres“ und „völkisches“ Staatsverständnis haben? Wissen Sie Herr Nelles – wenn es autoritär und völkisch bedeutet, wenn man Asylmißbrauch stoppen und die deutschen Grenzen wiederherstellen möchte, dann bin ich gerne autoritär und völkisch.

Völkisch und autoritär? Aber gerne doch!

Wenn es autoritär und völkisch bedeutet, wenn man Grundgesetz und staatliches Gewaltmonopol bedingungslos auch gegenüber den Muslimen in Deutschland durchsetzen möchte, dann bin ich gerne autoritär und völkisch.

Wie „völkisch“ ist eigentlich ein Alexander Gauland, der sich mit dem Neger und AfD-Mitglied Achille Demagbo sowie seinen negriden Kindern verlustiert? Er hat Neger gesagt! Ja, das tue ich seit vielen Jahren gerne. Das kommt schon mal vor, wenn man in einer Gesellschaft des linken Spießertums lebt, die noch nicht begriffen hat, daß die Endlösung der weltoffenen und bunten Gesellschaft längst Realität ist und daß wir heute vor ganz anderen Herausforderungen stehen – nämlich der Affirmation des Eigenen. Selbstachtung statt einer verlogenen Selbstverleugnung und Pseudomenschlichkeit bis zum Erbrechen. Denn den wirklich bedürftigen Flüchtlingen ist schlecht durch Merkels Asylinflation und Schleusersubvention, durch die Aushöhlung des Asylrechts geholfen.

 

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Roland Nelles muß vermutlich in psychologische Behandlung, wenn er den Teil des AfD-Programms zum Thema Asyl und Migration liest, welcher politisches Asyl bejaht und ein modernes Einwanderungsrecht nach kanadischem Vorbild vorsieht. Vorher aber noch dies:

Entlarvt werden die angeblich nur „besorgten“ Bürger durch ihre Sprache: Der zentrale Begriff, der immer wieder in den rechtsradikalen Foren und bei Protesten auftaucht, lautet „Volksverräter“. Er wurde in Dresden den demokratisch gewählten Politikern entgegengerufen. Er entspringt demselben Denken, das die AfD-Vorsitzende Frauke Petry dazu veranlasst hat, unlängst in einem Interview zu erklären, der Begriff „völkisch“ solle wieder positiv besetzt werden.

Ergo: Demokratisch gewählte Politiker können keine Volksverräter sein. Sieht man ja schon an Adolf Hitler. Oder Manuela Schwesig, die als Ministerin ja für „Gleichberechtigung“ zuständig ist, aber merkwürdigerweise keine Interessengruppen für Männer und Väter konsultieren möchte. Ich finde Petrys Einlassungen zum Begriff des Völkischen übrigens auch unklug und unnötig. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, daß die nichtvölkische AfD ja ständig als völkisch bezeichnet wird. Wenn mir das passieren würde, würde ich auch ironisch anmerken, daß man diesen Begriff doch auch mal positiv besetzen könnte. Ich würde das dann allerdings auch mit entsprechenden Ausführungen flankieren, um die Kritiker vorzuführen, was Petry wohl nicht getan hat.

Ich bin insofern völkisch, als für mich Einwanderung – insbesondere enorm kulturfremde – kein Selbstzweck ist wie für die heutige Linke. Einwanderung muß qualitativ und quantitativ begrenzt werden. In diesem Sinne laßt uns völkisch sein.

Die bundesdeutsche Demokratie hält es aus, wenn Journalisten auf „Spiegel Online“ Demonstranten in Dresden pöbeln. Sie hält auch „Zeit“, „Süddeutsche“ und „Spiegel“ eine AfD aus und eine Pegida. Sie ist auch deshalb stark, weil sie diesen politischen Unsinn erträgt. Allerdings schadet es der Demokratie, wenn dieses Tun und Reden verharmlost oder relativiert wird.

Folglich sind Politiker der linken Parteien, die nicht in Talkshows mit AfD-Leuten auftreten wollen, keine lupenreinen Demokraten, da sie ja die AfD offensichtlich nicht aushalten. Dankeschön, Herr Nelles, für diese Erkenntnis. Gerade Hypochonder wie Sie sind es übrigens, die mit ihren fortwährenden Dämonisierungen dazu beitragen, daß die Menschen umso entschiedener AfD wählen. Es ist ja sowieso ein Rätsel, warum Journalisten wie Sie sich nicht mal genau die Kommentare unter Artikeln oder Youtube-Videos anschauen. Auch nicht besonders demokratisch.

Der Fata Morgana des „Rechtspopulismus“ steht die Realität des „Linkselitismus“ gegenüber.

Merkel, der Tourismus und die arabische Welt

Kürzlich warteten neben anderen „Focus“ und die „Huffington Post“ mit der Meldung auf, Bundeskanzlerin Angela Merkel empfehle den Deutschen, mehr Urlaub in arabischen Ländern zu machen. Ich persönlich freute mich schon, einen neuen „Angelizismus“ auf angela-merkelt.de archivieren zu können, also eine dieser typischen unbeholfenen und grenzwertigen Merkel-Sprüche, die auf eine gewisse Unbedarftheit der Kanzlerin schließen lassen.

Und es wäre ja in der Tat reichlich amateurhaft, genau jetzt, in einer Zeit, in der die Deutschen auf sehr unangenehme und ungewisse Weise mit der arabischen und muslimischen Kultur konfrontiert werden, nun auch noch den Refugee-Kult auf die Spitze zu treiben, indem man den Deutschen treudoof nahelegt, ihren Urlaub im Paradies der Aufklärung, Moderne und Menschenrechte zu verbringen.

Gepaßt hätte es jedenfalls gut zur Merkelschen Realitätsverleugnung. Eifrig begab ich mich also auf bundeskanzlerin.de, um mir das Transkript ihres Podcasts herunterzuladen. Die Kanzlerin antwortet auf die Frage nach dem Völkerverständigungspotential von Reisen in den arabischen Raum Folgendes:

Reisen von Menschen aus Deutschland zum Beispiel in arabische Länder haben natürlich zwei Effekte: Einmal hilft das diesen Ländern wirtschaftlich; wir wissen, dass es in diesen Ländern zum Teil eine sehr große Arbeitslosigkeit gibt, und deshalb ist der Tourismus natürlich eine Wachstumsbranche und eine Branche, die Menschen auch Zukunftsperspektiven eröffnet. Zum anderen ist es so, dass auch wir mehr über die Zusammenhänge verstehen; zum Teil auch über die alten historischen Verbindungen, die es schon immer zwischen Europa und auch dem arabischen Raum gab. Deshalb kann ich nur jeden ermutigen, der in arabische Länder fährt, dass man sich einfach auch ein Stück weit mit der Geschichte und der Entwicklung dieser Länder beschäftigt und dabei ganz sicher immer wieder neue Erkenntnisse gewinnt.

Da muß man Merkel mal wirklich Geschick attestieren. Oder soll man es „merkeln“ nennen? Merkel merkelt hier jedenfalls so hervorragend, daß man ihr nicht vorwerfen kann, den Deutschen Reisen in die arabische Welt empfohlen zu haben. Genau dies suggerieren aber diverse Printmedien mit Überschriften wie:

Tourismus: Merkel empfiehlt mehr Reisen in arabische Länder („Spiegel Online“)
Tourismusgipfel: Angela Merkel empfiehlt Reisen in arabische Welt („Handelsblatt“)
Merkel: Deutsche sollten häufiger Urlaub in der arabischen Welt machen („Huffingtonpost“)
Merkel empfiehlt Reisen in die arabische Welt („Focus“)
Merkel empfiehlt Deutschen mehr Bildungsurlaub in arabischer Welt („Berlinjournal“)

Die Lügenpresse lügt normalerweise in die Richtungen, die im System der politischen Korrektheit sanktioniert sind. Mittlerweile hat sich der Wind aber derartig gedreht, daß manche Zeitungen wohl Morgenluft wittern und mit Schlagzeilen wie den obigen punkten wollen. Sie versprechen ja einiges an Provokationspotential.

Vielleicht ist die Erklärung für obige Fehlleistungen aber auch viel profaner: Die sprachliche Intelligenz unter Journalisten hat einfach rapide abgenommen.