Gestern schrieb ein AfD-Mann folgenden Kommentar zum Terroranschlag in Neuseeland:
Unfassbare Tat!
Den Angehörigen und Verletzten gilt mein Beileid.
Der Täter von #Christchurch #Neuseeland rechtfertigt seine Tat mit Überbevölkerung und Klimaschutz.
Die Klimapanikverbreiter tragen Mitverantwortung für diese Entwicklung #GretaThunberghttps://t.co/TDJNARCmWk
— Harald Laatsch MdA (@haraldlaatsch) March 15, 2019
Der Attentäter bezeugte in seinem „Manifest“, daß er nichts prinzipiell gegen den Islam habe, sondern die Überbevölkerung und die damit einhergehende Umweltzerstörung verhindern wolle. Daher seien Muslime aufgrund ihrer hohen Geburtenrate für ihn ein primäres Ziel.
So krude und bizarr diese Ansichten sein mögen, so wenig läßt sich leugnen, daß der Attentäter ökologisch fanatisiert war.
Natürlich ist der AfD-Tweet ein gehöriges Stück Polemik, seine Kernaussage läßt sich aber zumindest formal nicht leugnen. Klima-Aktivistin Greta Thunberg gibt ja unumwunden zu, daß sie will, daß die Menschen in Panik geraten.
Es läßt sich auch nicht leugnen, daß bestimmte politische Kräfte eine ökologische Hysterie fördern und daß die Klimaforscher nicht neutral agieren, sondern von der Politik abhängig sind und in der Vergangenheit bereits ein zweifelhaftes Verhalten an den Tag gelegt haben. Es ist keineswegs klar, wie schlimm die Folgen der Erderwärmung sein werden und wie stark letztere ausfällt. Die Aerosole aus der Kohleverbrennung fördern beispielsweise die Wolkenbildung und somit die Reflexion warmer Sonnenstrahlung ins All.
Der AfD-Mann Laatsch mag polemisieren, aber der Ökofundamentalismus des Attentäters von Christchurch speist sich nun einmal aus dem Klima-Alarmismus, der heutzutage vorherrscht und von Leuten wie Greta Thunberg herbeigesehnt wird.
Interessant ist nun die Antwort der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali:
https://twitter.com/dunjahayali/status/1106570527911624710
Was ist so unfaßbar an dem AfD-Tweet? Er bezieht sich auf Tatsachen. Hat Frau Hayali nichts von dem Manifest des Attentäters gehört? Will sie es nicht wahrhaben, was dort drinsteht?
Auf meine Frage, was für sie so „unfaßbar“ am AfD-Tweet sei, bekam ich keine Antwort.
Ich erwähne diese Episode hier nur, weil sich Journalisten des Staatsfunks und der etablierten Zeitungen ja in einer autistischen Filterblase befinden, aus der heraus sie häufig meinen, nichts weiter als einen Ausstoß der Empörung von sich geben zu müssen, und schon sei alles gesagt. Sie begreifen nicht, daß der vermeintlich so sichere Kontext ihres Weltbildes außerhalb ihrer Community sehr brüchig wird und vom Volk immer weniger geteilt wird.
Es muß ja einen Grund haben, warum die Zeitungen reihenweise wegsterben – andere Angebote aber immer regeren Zulauf haben.
Natürlich haben Gewalttäter wie der in Neuseeland schreckliche Kindheiten gehabt, die die eigentliche Ursache für solche Massaker darstellen. Die Ideologie ist egal, auswechselbar, Hauptsache, der Haß kann kanalisiert werden.
Die Ökopanik heutiger Tage ist natürlich keine Rechtfertigung für solch eine Tat wie in Christchurch. Der AfD-Mann hat sich lediglich herausgenommen, darauf hinzuweisen, daß ein ideologischer Zusammenhang zwischen dem Attentat und der allgemeinen Klima-Hysterie besteht – so bizarr das Motiv des Täters auch sein mag.
Der Tweet von Hayali hat sehr viele Kommentare, auch der von Herrn Laatsch. Nahezu alle sind negativ bis stark ausfällig gegenüber Laatsch, und es wird ihm vorgeworfen, die Tat politisch zu instrumentalisieren.
Letzteres stimmt ja auch, nur ist das normales Busineß in unseren Zeiten. Jeder tote oder angegriffene Flüchtling, jedes brennende Asylheim wird der AfD oder Pegida in die Schuhe geschoben. Zeitungen und Politiker-Statements sind voll von diesen Begründungszusammenhängen und Mutmaßungen. Instrumentalisiert wird auch von links.
Wenn irgendwo im Westen Muslime in einem Anschlag ermordet werden, liegt der Begründungszusammenhang nicht etwa in dem respektlosen Verhalten, das viele Muslime in unserem Kulturkreis an den Tag legen, sondern natürlich im bösen „Rechtspopulismus“, der die Täter angeblich aufhetzte.
„Unfaßbar“ scheint das für Dunja Hayali und ihre Follower allerdings nicht zu sein.
Der Täter von #Christchurch verglich sich mit Nelson Mandela, erwartete den Friedensnobelpreis und sah seine Tat als Beitrag gegen den Klimawandel. Am meisten beeinflusst habe ihn eine schwarze US-Aktivistin. Ich erwarte nicht, davon etwas in den Massenmedien zu lesen.
— Patrick Lenart (@PatrickLenart) March 15, 2019