Haßkommentar auf „Spiegel Online“ entdeckt!

Man kann ja zu den Vorfällen von Clausnitz stehen, wie man will. Merkwürdig ist allerdings die Inbrunst, mit welcher die Medien den größten Zivilisationsbruch aller Zeiten beweinen. Bürger wehren sich gegen ein Asylheim und blockieren einen Bus, sie rufen laut „Wir sind das Volk!“. Ansonsten keine Gewalt. Polizisten sichern den Zugang zum Flüchtlingsheim, aber die Asylanten weigern sich, aus dem Bus zu steigen.

Es kommt zu Provokationen seitens der Flüchtlinge. Eine Kopftuchfrau spuckt im Bus in Richtung der Demonstranten. Ein Junge zeigt mehrmals den Mittelfinger und eine Halsabschneider-Geste. Ein Polizist tut das einzig Richtige: Er will deeskalieren und führt den Jungen mit „einfachem Zwang“ in das Flüchtlingshaus. Die Journaille kocht. Ein grüner Abgeordneter erstattet Anzeige gegen den Polizisten. Der Heimleiter wird abgesetzt.

Die Antifa will nun ganz Clausnitz unsicher machen und Vergeltungsanschläge verüben, während man bei Sexualverbrechen durch Migranten und Asylanten nicht müde wird zu betonen, daß doch alle irgendwie Opfer sind und man differenzieren müsse, auf keinen Fall verallgemeinern dürfe. Mittlerweile wurde in Berlin ein Anschlag auf die sächsische Landesvertretung verübt.

Ich persönlich finde ja solche Proteste direkt in der Nähe von Flüchtlingen auch suboptimal. Was aber bietet einen besseren Anlaß als die Einquartierung von Flüchtlingen in einem Heim, welches man nicht will? Und gäbe es solche Proteste überhaupt, wenn Deutschland lediglich eine angemessene Zahl von Flüchtlingen aufnähme und nicht durch eine irre Kanzlerin eine Völkerwanderung auslösen und befördern würde, die man auch als Asylinflation bezeichnen könnte?

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich teilt angesichts der Vorfälle von Clausnitz seinen Bürgern mit, daß er die Protestler als Verbrecher und Verbrecher nicht als Menschen ansieht. Da scheint ja jemand außer sich vor Empörung zu sein.

Man kann in diesen Tagen schön sehen, daß wir Deutschen uns immer noch in einem infantilen Bewußtseinszustand befinden, unfähig, das aktuelle Zeitgeschehen einmal nüchtern und rational zu beurteilen – ohne ständigen zwanghaften Rückgriff auf die Nazi-Zeit. Ewig währt der Schuldkomplex. Deutschland muß wiedergutmachen, auch wenn es nur ein formal und symbolisch Gutes ist. Hauptsache irgendwie gut. Die Realität interessiert nicht.

Aber nun zum eigentlichen Anlaß dieses Artikels. Der auf diesem Blog bereits vorgestellte „Spiegel Online“-Autor Stefan Kuzmany, der offenbar eine ausgesprochene Gutmenschen-Psychologie sein eigen nennt, zieht in einem Artikel gegen die Demonstranten von Clausnitz wie folgt vom Leder:

„Wir sind das Volk!“, skandiert Ihr in Clausnitz. Ihr irrt Euch gewaltig.

Ihr seid nicht „das Volk“. Ihr habt kein Recht, Euch mit diesem Satz zu schmücken. Er gehört den Menschen, die sich 1989 friedlich gegen die SED-Diktatur erhoben haben, mit Euch hat dieser Satz nichts zu tun.

„Spiegel Online“-Autoren bestimmen also, wer das Volk ist und wer nicht. Mit diesem Selbstverständnis schrieben auch schon die Redakteure des „Neuen Deutschland“ über die oben erwähnten Proteste in der DDR. Heute erhebt man sich übrigens auch „friedlich“ gegen die „Refugees Welcome“-Hysterie. Und auch zu DDR-Zeiten werden sich gleichgeschaltete Presse und Regime gedacht haben, daß die Leute auf der Straße nicht das Volk seien, schließlich gebe es ja noch genug Angepaßte und Mitläufer. Stefan Kuzmany macht es einem wirklich leicht, den heutigen Journalismus zu belächeln. Munter geht es weiter:

Ihr meint, Eure Heimat zu verteidigen, indem Ihr alle fernhaltet, die nicht so aussehen wie Ihr, die nicht Eure Sprache sprechen, die nicht Eurer Kultur angehören.

Das ist nun die Standard-Verblödungsfigur der Lügenpresse, die wohl ähnlich dumm ist wie der Vorwurf zu Wende-Zeiten, die Demonstranten und Regime-Gegner seien gegen den Frieden oder den Sozialismus. Wir sprechen bei der gegenwärtigen Asylinflation bekanntlich nicht von EU-Ausländern oder meinetwegen Japanern, die uns kulturell nahestehen, sondern von Menschen, die aus archaischen Kulturen kommen, längst keine Flüchtlinge, sondern bereits Migranten sind – aufgrund des merkelschen Willkommenswahns. Und die hier in ihrer Gesamtheit nachweislich eine Menge Unfrieden stiften. Stefan Kuzmany zeigt hier wunderbar, daß er ein primitiver Gutmensch ist, der wie ein kleines Kind an der Mutterbrust der moralischen Empörung hängt.

Euer Clausnitz ist jetzt berühmt, als weiteres Dorf in Sachsen, in dem Ausländerfeinde Parolen brüllen. Wer will dort leben, mit Leuten wie Euch? Wer will bei Euch seinen Urlaub verbringen? Bei Euch sein Unternehmen ansiedeln? Wer will mit Euch etwas zu tun haben? Niemand.

Ihr habt den Namen Eures Dorfes in den Dreck gezogen. Der Heimat, die Ihr zu verteidigen wähnt, habt Ihr geschadet. Ihr seid nicht Deutschland, nicht Sachsen, nicht Clausnitz. Ihr seid nur ein Haufen Feiglinge, die sich mächtig fühlen, wenn es gegen Schwache geht.

Man stelle sich nun mal das gleiche Klagelied gegen die Nordafrikaner oder Afghanen vor, die hier in Deutschland Frauen sexuell belästigen, oder die vielen Muslime, die Frauen als Respektspersonen ignorieren und auf Gedeih und Verderb ihre mittelalterlichen Kulturpraktiken hier durchsetzen wollen. Die sind natürlich alle irgendwie Opfer, fühlen sich nicht willkommen, und man darf bloß nicht verallgemeinern. Genau das tut Stefan Kuzmany aber gerne mit den Leuten aus Clausnitz und Sachsen. Da gibt es kein Halten mehr. Man könnte die buntvielfältige Verständnispädagogik der „Lügenpresse“ und Politiker ja auch mal konsequent auf die Demonstranten in Clausnitz anwenden.

Schwenkt keine deutschen Fahnen. Schwarz, Rot und Gold sind nicht Eure Farben. Es sind die Farben der Demokratie, der Freiheit, der Brüderlichkeit. Sucht Euch andere.

Ihr seid nicht das Volk. Ihr seid nur hasserfüllte Krakeeler.

Und Ihr seid Menschen. Also verhaltet Euch gefälligst wie solche.

Im Klartext: Was menschliche Emotionen sind, bestimmen wir. Was demokratisch und freiheitlich ist, bestimmen wir. Ihr seid nicht das Volk. Nur komisch, daß viele Leute Verständnis für solche Proteste haben und die vielen Flüchtlinge keineswegs als Bereicherung ansehen, wie es die Regierung und Medien immer wieder proklamieren. Aber wahrscheinlich sind diese Menschen auch nicht das richtige Volk. Ganz schön völkisch, der Herr Kuzmany. Er könnte doch mit der Einstellung an die Proteste herangehen, daß diese eine kulturelle Bereicherung und Vielfalt darstellen, mithin von einem breiten Bündnis gesellschaftlicher Kräfte unterstützt und gefördert werden.

Schließlich sind Toleranz und Vielfalt z.B. für das muslimische Beschneidungsritual, das Schächten von Tieren und andere seltsame Bräuche das A und O in einer Demokratie. Warum verfährt Herr Kuzmany nicht genauso mit den exotischen Bräuchen der Sachsen und fordert mehr Integrationsleistungen vonseiten linker Journalisten und Refugee-Freunde? Empathie für Deutsche auch nur zu erwägen ist diesem Milieu leider fremd. Deutschland ist ja auch ein „mieses Stück Scheiße“, das man am liebsten von „Bomber Harris“ ein zweites Mal zerbombt sähe.

Eigentlich war der Grund dieses Artikels ein Haßkommentar unter dem Artikel von Kuzmany, den ich gleich posten werde. Nun wurde ich aber beim Schreiben gewahr, daß bereits Stefan Kuzmanys Ergüsse selbst eigentlich einen Haßkommentar aus dem Sandkasten des linken Gutmenschentums darstellen. Es geht hier wie gesagt nicht darum, die Proteste von Clausnitz per se zu exkulpieren oder als Glanzlicht der Demokratie darzustellen. Der Umgang mit diesem Protest ist aber mehr als fragwürdig und heuchlerisch.

Unter dem Artikel erspähte ich nun folgenden „Haßkommentar“:

hasskommentar

Dieser Kommentar mokiert sich über „bildungsferne Schichten“ und weist ganze fünf Kommafehler auf, und eines der wichtigsten Wörter eines aufrechten Deutschen wird auch falsch geschrieben. Auch der Name „Clausnitz“ scheint für diesen Schreiber schwierig gewesen zu sein.

Glaubt jemand, daß sich die Amadeu-Antonio-Stiftung oder unser Justizdarsteller Heiko Maas für solch einen Haßkommentar interessiert? Noch schöner wäre die Pointe ja, wenn ich diesen Beitrag gemeldet hätte und er immer noch dastünde. Er wurde aber auf meine Initiative hin gelöscht. Ich hatte mich bei „Spiegel Online“ beschwert. Nicht, daß mich solche Kommentare groß kümmerten, ich wolte nur mal ausprobieren, ob man meinem Gesuch auch Folge leistet.

So sah meine Beschwerde aus:

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Etwas seltsam ist es schon, welch brachiale Rhetorik die angeblichen Verteidiger von Demokratie und Menschlichkeit anschlagen. Ihre Menschlichkeit besteht darin, das Land mit Migranten zu fluten, die das Volk in dieser Masse und Kulturfremdheit nicht möchte und die selbst – angelockt durch die Kanzlerin – ganz andere Erwartungen an Deutschland haben und hier schwer enttäuscht werden.

Aber Hauptsache, die symbolische Menschlichkeit stimmt. Alle, die diese Pseudomenschlichkeit, die auch zu vielen Toten im Mittelmeer führt, infrage stellen, sind folglich Pack, Dumpfbacken, Mischpoke, Nazis, Schande, keine normalen Menschen, Fremdenfeinde, Pegidioten und vieles mehr.

Das ist wohl das Zeichen einer pluralistischen Demokratie. Für Menschen, die man z.B. in der DDR nur mit einem Wort als „konterrevolutionär“ bezeichnet hatte, verfügt man in einer bunten und vielfältigen Demokratie über deutlich mehr Schmähvokabeln.

„Tagesschau“ übt sich in Understatement

clooneymerkeltagesschau

 

Unfreiwillig komisch mutet die obige Online-„Tagesschau“-Meldung an. Die Frau von George Clooney trifft sich also mit Refugee-Retterin Angela Merkel, um über die Flüchtlingskrise zu sprechen. Dummerweise ist auch ihr Mann dabei. Was will der eigentlich dort, wenn laut „Tagesschau“ Frau Clooney eigentlich die erste Adresse ist?

Wäre es der „Tagesschau“ eine Meldung wert, wenn nur Amal Clooney zu Merkel gekommen wäre? Der Mann ist ja angeblich total unwichtig, obwohl auch George Clooney sich auf seine Weise politisch engagiert. Er steht also eigentlich gar nicht so sehr am Rande.

Man kann sich schon fragen, was diese irrsinnige Formulierung bedeuten soll:

Clooney kam in Begleitung ihres Mannes, einem Schauspieler.

Will man Frauenpower herausstellen und Amal Clooney nicht degradieren, indem man auf den viel bekannteren George Clooney hinweist? Der Name George durfte wohl nicht fallen. Scheinen wohl Feministinnen bei der „Tagesschau“ übernommen zu haben.

Legastheniker scheinen auch eine neue Macht im Online-Team der „Tagesschau“ zu bilden, denn es müßte richtigerweise lauten:

Clooney kam in Begleitung ihres Mannes, eines Schauspielers.

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.

 

Das SPON-Forum: So wollen wir debattieren

Der „Spiegel“ und sein Online-Bruder drehen momentan völlig durch. War gerade in einer Lidl-Filiale und habe mir den aktuellen Titel angeguckt, die erste Spalte der Titelgeschichte gelesen. Da mokieren sich zwei Journalistinnen, daß sie auf AfD-Veranstaltungen namentlich genannt werden und anschließend vom Publikum ausgebuht werden. Dies könne man durchaus als Einschüchterungsmethode verstehen.

Ich selbst bin kein echter AfD-Anhänger, werde die Partei aber aus instrumentellen Gründen im Herbst in Berlin wählen, womöglich auch ein Jahr später im Bund. Es ist nur zu putzig, wie hysterisch die Medienlandschaft und die etablierten Parteien auf die AfD reagieren.

Heute erschien auf „Spiegel Online“ ein Artikel über einen drohenden Ausschluß von AfD-Europaparlamentariern aus ihrer gesamteuropäischen Fraktion. Er wurde von der gleichen Redakteurin geschrieben, die sich im aktuellen „Spiegel“ über die AfD beklagt. Kurzes Zitat:

Storch beteuert, dass „die AfD und ich“ den Einsatz von Schusswaffen gegen friedliche Einreisewillige „strikt ablehnen“. Man fordere doch bloß die Einhaltung der Rechtslage. Sodann gestattet sich die Abgeordnete eine besonders krasse Verkürzung der Wahrheit: „Ich selbst lehne den Einsatz von Waffen gegen Kinder grundsätzlich ab, was auch rechtlich gar nicht erlaubt wäre“, schreibt Storch – als hätte es ihr klares „Ja“ genau dazu auf Facebook niemals gegeben.

Storch bezog sich ja auf die Formulierung „Frauen mit Kindern“. Sie lautete nicht „Frauen und Kinder“. Rein grammatikalisch befürwortete sie also den Schußwaffengebrauch nur bei Frauen. Davon abgesehen habe ich Verständnis dafür, daß man dumme Gutmenschenkommentare auf Facebook auch lakonisch abserviert. Ich schrieb nun folgenden Kommentar:

petry afd waffengewalt

Ich persönlich finde die Äußerungen von Petry und Storch ebenfalls suboptimal, auch wenn ich sie bei weitem nicht als so brisant bewerte, wie das die aufrechtdemokratische Presse tut. Sinn dieses Artikels ist es, einfach nur mal zu zeigen, wie „Spiegel Online“ eine demokratische Debatte versteht. Mein Kommentar wurde nicht freigeschaltet, und jeder soll sich selbst denken, was dies angesichts des aktuellen moralischen Getöses seitens des „Spiegel“ bedeutet.

Jakob Augstein dem Wahnsinn nahe

Jakob Augstein hat mal wieder auf „Spiegel Online“ zur Feder gegriffen und gezeigt, was für eine intellektuelle Niete er ist. Wie ein linker Spießbürger hyperventiliert er angesichts der Erfolge der AfD und bringt nichts weniger zustande, als US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und seine verbalen Ausraster zu bemühen, um Frauke Petry zu diffamieren:

Wir erleben ein Wetterleuchten des Wahnsinns. Der Irrsinn beschleunigt sich. In Deutschland heißt die drittstärkste politische Kraft jetzt AfD. In den USA will Donald Trump Präsident werden. Dystopien drohen Wirklichkeit zu werden. Es herrschen goldene Zeiten für Pessimisten.

Ist das jetzt schon ein „Haßkommentar“, um den sich die Amadeu-Antonio-Stiftung kümmern muß? Wohl kaum, denn ein aufgeklärter Linker ist der Verfasser dieser Worte, und der will schließlich die Welt retten. Im Status des Wahn- und Irrsinns fährt Augstein fort:

Hochmut gegenüber den Deppen jenseits des Atlantiks ist jedoch nicht angebracht. Bei uns ist eine Partei zur drittstärksten Kraft geworden, in der man ernsthaft über Schüsse an der Grenze spricht. In einem Zeitungsinterview wurde Parteichefin Frauke Petry gefragt, wie ein Grenzer reagieren soll, wenn ein Flüchtling den Grenzzaun überwindet.

Zunächst einmal ist die AfD bisher nur in Umfragen drittstärkste Kraft. So viel Differenzierung muß für einen linken Intellektuellen schon sein. Ein paar Monate zuvor sprach sich bereits Boris Palmer, grüner Oberbürgermeister von Tübingen, dafür aus, die europäischen Grenzen mit Waffengewalt zu schützen. Eine entsetzte Kolumne über ein „Wetterleuchten des Wahnsinns“ gab es von Milchbubi Augstein damals nicht. Warum?

Vermutlich weil Herr Palmer nicht in der AfD ist.

Was glaubt eigentlich ein offenkundig nicht mehr Zurechnungsfähiger wie Jakob Augstein, wie die USA ihre Grenze zu Mexiko absichern? Unerlaubter Grenzübertritt ist eine illegale Handlung, und die ankommenden Flüchtlinge haben zuvor bereits etliche sichere Länder durchquert, nachdem sie beispielsweise aus dem Irak oder Syrien geflohen sind.

In dem besagten Interview betonte Frauke Petry übrigens ausdrücklich, daß kein Polizist auf Flüchtlinge schießen wolle und daß dies auch nur Ultima Ratio sein könne. Petry möchte also, daß das breite Arsenal niedrigerer Abschreckungsmaßnahmen zur Anwendung kommt, um die deutschen Grenzen zu sichern.

Von diesen Dingen steht in Augsteins Kolumne – nichts.

Völlig hirnrissig werden die Ausführungen unseres AfD-Hypochonders hier:

Ja, es gibt das „Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes“. Und, ja, in Paragraf 11 ist dort auch der „Schusswaffengebrauch im Grenzdienst“ geregelt.

Aber der Bundesgerichtshof hat 1988 in einem Urteil klargestellt: Bevor ein Beamter an der Grenze einen Schuss abfeuert, muss er die „Rechtsgüter der öffentlichen Sicherheit und der körperlichen Unversehrtheit des Fliehenden … gegeneinander abwägen“. Schießen darf man an der deutschen Grenze nur angesichts von „besonders gefährlichen Tätern“. In einem Mauerschützenprozess stellte der Gerichtshof 1992 noch einmal fest, Schüsse an der Grenze sollten „Verteidigung von Menschen“ dienen – wenn „von demjenigen, auf den geschossen wird, eine Gefährdung von Leib oder Leben anderer zu befürchten ist“.

Es gibt eben keinen Schießbefehl an der deutschen Grenze, und die Bundesrepublik ist eben nicht die DDR. Aber es ist offenbar leichter, Frauke Petry aus der DDR zu holen als die DDR aus Frauke Petry.

Dem kann man ja ganz einfach mal die Originalworte von Frauke Petry aus dem Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ gegenüberstellen:

Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt. Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen.

Der hier erwähnte DDR-Schießbefehl galt ja DDR-Bürgern, die nicht ausreisen durften und es mit Gewalt versuchten. Wenn in Frauke Petry also angeblich DDR-Gedankengut stecken würde, dann würde sie einen Schießbefehl auf ausreisewillige Bürger der BRD goutieren, die unsere Staatsgrenze z.B. nach Österreich überwinden wollen. So viel zu den geistigen Fähigkeiten Augsteins.

Petry mag die aktuelle Gesetzeslage ja durchaus etwas überinterpretiert haben. Zu apokalyptischem Geraune über den Untergang westlicher Werte geben ihre Worte aber nicht im geringsten Anlaß, zumal sie durchaus einen gewissen Interpretationsspielraum zulassen. Entlarvend ist auch die folgende Passage des Augstein-Klagelieds, die auch den typischen antidemokratischen Bewußtseinszustand eines Linken markiert:

Früher haben sich die Leute geschämt zuzugeben, dass sie eine rechte Partei wählen. Das ist vorbei. Reinhard Schlinkert, Chef des Umfrageinstituts Infratest dimap, hat das neulich gesagt.

Das ist das Demokratieverständnis eines Linken. Da kann einem nur angst und bange werden. Warum vermeidet Augstein hier den Begriff „rechtsextrem“? Vermutlich ist er einfach zu dumm, um zwischen rechts und rechtsextrem zu differenzieren. Vielleicht würden die gleichen Menschen, die sich nicht „schämen“, AfD zu wählen, sehr wohl Scham empfinden beim Gedanken, NPD oder DVU zu wählen. Für Milchbubi Jakob Augstein vermutlich eine Art kosmisches Mysterium, warum Menschen zwischen diesen Parteien differenzieren.

Am schlimmsten ist Augsteins Kolumne aber ganz zu Anfang und am Ende. Beide Passagen zeugen von einem beklemmenden Verleugnungszustand:

Wer schon immer an der westlichen Kultur verzweifeln wollte, hat jetzt zwei gute Gründe: Frauke Petry und Donald Trump. Der Schlaf der Demokratie hat diese Ungeheuer geboren.

In den USA Donald Trump, bei uns Frauke Petry – das sind pathologische Symptome. Die liberale Demokratie liegt ermattet darnieder. Leute wie Trump und Petry sind die Dämonen, die ihr Schlaf gebiert. Keine Parole ist zu platt, das ist die Erkenntnis der bösen Populisten von rechts. Sie sind nicht dumm. Sie haben nur kein Gewissen.

Die letzten Worte treffen eigentlich perfekt auf Jakob Augstein zu. Unsere liberale Demokratie liegt tatsächlich ermattet darnieder. Linksextreme Gruppen verbreiten Angst und Schrecken, greifen Politiker an, stören Demonstrationen, Politiker scheuen die argumentative Debatte mit neuen Gruppen, die die Demokratie nun einmal ab und an gebiert, und propagieren gar eine „Kauft-nicht-bei-Juden“-Mentalität, wenn sie dazu aufrufen, daß Inserenten bestimmte Zeitungen meiden sollten oder Vermieter AfD-Veranstaltungen boykottieren sollten. Andersdenkende werden sehr plump diffamiert und mit Totschlagsettiketten ausgegrenzt. Und nicht zuletzt stellen sich viele Journalisten vom Schlage Augsteins als nützliche Idioten diesen totalitären Tendenzen zur Verfügung.

Im Grunde genommen dient die Lektüre der „Lügenpresse“ in diesen Tagen eigentlich nur der Veranschaulichung des infantilen und regressiven Geisteszustandes der etablierten Akteure. Man kann in aller Breite studieren, in was für kindlichen Verleugnungszuständen sich Menschen wie Jakob Augstein befinden. Sie merken gar nicht, daß sie eigentlich über sich selbst sprechen, wenn sie in scharfen Tönen über die AfD und ihre Politiker schwadronieren. Es ist ein lehrreiches Studium, das einen wirklich an der westlichen Kultur verzweifeln lassen kann – mehr noch als die verbalen Ausraster eines Donald Trump, zu denen übrigens ein Leser unter dem Artikel treffend Folgendes formuliert:

„Ich würde sie einfach wegbomben, die Penner…“ So redet Trump seit 7 Monaten als Kandidat, und so handelt Obama seit 7 Jahren als Präsident. Warum macht sich Jakob Augstein über das eine so viel mehr sorgen als über das andere?

Die Sandkasten-Mentalität von Leuten wie Jakob Augstein, Georg Diez oder Margarete Stokowski zeigt sich wohl am besten darin, mit welcher Chuzpe man mal eben Donald Trumps verbale Amokläufe und Frauke Petrys recht sachliche Aussagen auf eine Stufe stellt.

Da sieht man schön, daß hier eigentlich Kindergartenkinder im Sandkasten ihr ganz persönliches Theaterstück „Demokratie“ aufführen.

Demokratie findet immer dann statt, wenn man zu den Guten gehört.

 

 

juliaschrammamadeuantonioafd