Die aktuelle Osterausgabe des „Spiegel“ wartet mit einem bedenkenswerten Titelbild auf. Nach den verheerenden Anschlägen in Belgien werden die Religionen und deren Mißbrauch zum Thema gemacht. Interessanterweise finden sich nur zwei Religionen auf der Titelseite repräsentiert – das Christentum und der Islam. Und die Glaubensrichtung, deren Mitglieder am wenigsten durch Fanatismus und Terrorismus auffallen, belegt ca. 70% der Fläche, auf der Religionen symbolisch repräsentiert werden. Der „Spiegel“ schafft es zudem auch noch irgendwie Donald Trump unterzubringen, der offenbar eine Bibel in Händen hält.
Das Judentum, das zuweilen ebenfalls durch Terrorakte gegen Palästinenser oder gegen die eigenen Leute auffällt, fehlt völlig auf der Titelseite. Der „Spiegel“ ist offenbar die Speerspitze der westlichen Zivilisation, denn als solcher ist es seine Pflicht, das Christentum möglichst stark zu dämonisieren, während man den Islam weichzeichnet. Das Titelbild fällt vor allem dadurch auf, daß in der Mitte ein riesiges Kreuz prangt, das alle anderen Motive dominiert.
Ist das eine korrekte Abbildung der Realität? Das Titelbild ist geradezu absurd, wenn man einmal den Blick von Europa abwendet und registriert, wie sehr Christen in Asien und Afrika von Moslems terrorisiert werden.
Aber nun zum zweiten Teil dieses Artikels. Georg Diez ist den meisten wohl als linker Spinner und Nazi-Hypochonder bekannt. Er ist gewissermaßen die schreibende Antifa beim „Spiegel“ und trägt einiges dazu bei, daß der „Spiegel“ immer weiter niedergeht. Vor Jahren hatte Georg Diez dem Schriftsteller Christian Kracht vorgeworfen, der „Türsteher der rechten Gedanken“ zu sein, weil letzterer in einem Aussteigerroman über die Kolonialzeit ungeschickterweise zeittypische Wertungen und Begriffe seinen Figuren und dem Erzähler in den Mund legte. Entschuldigt hatte Diez sich meines Wissens nie.
Vielmehr halluziniert er ungeniert weiter und sieht überall braunes Nazi-Gedankengut, wo unsereins einfach einen zwanglosen und unverkrampften Bezug zu Dingen wie Tradition, Nation, kultureller Identität etc. sieht. In einer älteren Kolumne auf „Spiegel Online“ unterstellte er einmal den Befürwortern des Berliner Stadtschlosses, daß diese vom „Endsieg“ der traditionellen Architektur träumten. Es versteht sich von selbst, daß für Diez die Anhänger dieses Schlosses nur verkappte Monarchisten mit Demokratieproblem seien.
Georg Diez scheint beim „Spiegel“ irgendwie eine Art Gnadenbrot für durchgedrehte Linksintellektuelle zu erhalten, und man läßt ihn in seinem verspäteten Kampf gegen die NS-Diktatur gewähren. Für einen ordentlichen Linken ist es eine Selbstverständlichkeit, unseren westlich-christlichen Kulturkreis zu hassen und alle Übel der Welt in ihm begründet zu sehen. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß Georg Diez anläßlich des diesjährigen Osterfestes herausposaunte, daß Jesus Christus ureigentlich und bei Lichte besehen nichts anderes als ein Terrorist sei.
In seiner Kolumne schreibt Diez allerlei kenntnisfreien Unsinn, der ihm von den Lesern im Kommentarbereich vorgehalten wird. Ein paar Textstellen aus Diezens Feder seien hier exemplarisch aufgeführt:
Auch Jesus gehört in diesen kriegerischen Zusammenhang, auch Jesus war ein Krieger, ein Krieger der Worte vielleicht, aber auf jeden Fall eine Bedrohung, die groß genug war, dass die Römer ihn hinrichten ließen.
Aber das ist ja nicht der Jesus, der an Ostern gefeiert wird, Jesus, der Terrorist. An Ostern wird ein Jesus gefeiert, der reingewaschen ist, der von seiner Geschichte und der Geschichte seiner Zeit befreit ist und damit auch von der Gewalt, die er repräsentiert, der Gewalt, die von ihm ausgeht.
Das muß man sich mal vorstellen: Jesus Christus als Gewaltprediger. Wenn dich jemand auf deine Wange schlägt, so zahle es ihm doppelt heim, damit Georg Diez in 2000 Jahren eine ordentliche Kolumne auf „Spiegel Online“ zustande bringt. Liebe deinen Nächsten nur ein bißchen und wenn du daraus Vorteile erzielen kannst. Und jemandem ordentlich Contra Geben ist seliger denn Nehmen.
So sieht’s wohl im Antifa-Hirn von Georg Diez aus. Eigentlich möchte ich mich nicht groß aufhalten bei dem Irrsinn, den Diez im Verlauf der Kolumne noch drauf packt. Ich kann ja schon mal verraten, daß wider Erwarten ein Kommentar von mir nicht veröffentlicht wurde. Darauf soll es hier eigentlich hinauslaufen. Georg Diez schafft es aber wirklich, krudesten Unsinn zu verzapfen, den selbst ein des Christentums Unkundiger leicht widerlegen kann.
Obwohl eigentlich jeder weiß, daß die aufgebrachte Menge die Kreuzigung Jesu forderte, während Pontius Pilatus eher Milde walten lassen wollte, und obwohl Jesus mit den Worten überliefert wurde, daß man dem Kaiser geben solle, was des Kaisers ist, sowie Gott, was Gottes ist, phantasiert Georg Diez, daß Jesus eine Art Ché Guevara der Zeitenwende gewesen sei, der es auf den römischen Staat abgesehen habe.
Des weiteren gefällt sich Diez in pseudointellektuellem Gehabe und geistreichen Sprachschöpfungen wie der folgenden:
Es war, anders gesagt, die Erfindung des Christentums aus dem Geist des Antisemitismus.
Alle Achtung, Herr Diez, was haben Sie bloß für ein Format! Hintergrund dieser Äußerungen ist, daß Nazi-Hypochonder Diez unbedingt noch irgendwie Antisemitismus in seiner Story unterbringen muß. Diez meint, daß die Evangelisten und Zeitgenossen Jesu die „Wahrheit“ seiner Terroristen-Existenz unbedingt verschleiern wollten und stattdessen erpicht darauf waren, den Juden eins auszuwischen, da auf diese Weise eine Kirchengründung einfacher zu bewerkstelligen sei. Ein negatives Narrativ über die Juden sei sozusagen der Spin der Urchristen gewesen. Jesus sei Gegner der Juden gewesen, nicht des Römischen Reiches. Jesus war also gar kein „Terrorist“. Ich erspare mir hier weitere Ausführungen, denn Diezens Phantastereien sind überaus konfus.
Das Entscheidende an diesem Gedankenmüll ist, daß Diez ein fanatischer Linker ist und folglich alles aufsaugt, was ihn in seinem paranoiden Weltbild bestätigt. Im Moment treiben islamistische Terroristen ihr Unwesen – also behaupten wir mal ganz frech, daß Jesus Christus ebenfalls ein Terrorist gewesen sei.
Ich selber habe nicht allzu viel Ahnung vom Christentum, aber die Kommentare unter dem Artikel sind recht lesenswert, das Urteil fällt ziemlich vernichtend aus. Als ich die Kolumne von Diez sah, dachte ich mir schon, daß ich dazu noch etwas schreiben werde und es mit dem merkwürdigen Titelbild des aktuellen „Spiegel“ verbinden werde. Das wäre Stoff genug für einen Artikel. Ich hatte also keinerlei Ambitionen, noch irgendwie eine weitere Zensur-Aktion bei „Spiegel Online“ zu dokumentieren oder einen besonders provokativen Kommentar zu verfassen.
Im Gegenteil, ich dachte mir: Verfaßt du noch einen schönen Osterkommentar mit einem erbaulichen Jesus-Zitat, das auch ich toll finde, und verweist am Ende dieses Artikels ironisch darauf, daß mein Kommentar ausnahmsweise durchkam, wovon ich auch fest ausging. Zu meiner großen Überraschung landete er aber im Papierkorb des „Spiegel Online“-Praktikanten:
Noch mal für alle: Das sind die Worte eines Terroristen der jüdischen PKK gegen das Römische Reich – jedenfalls im Hirn von Georg Diez, der offenbar irgendwie Probleme hat, den Islam zu kritisieren. Was macht man da? Man denkt sich einfach etwas Schlimmes über das Christentum aus, damit die aktuell mißliche Lage nicht so schlimm rüberkommt.
Was in den 60er Jahren mal progressiv und angemessen war – nämlich die Selbstkritik der eigenen Nation und Kultur -, ist heute zu einem peinlichen Spießertum verkommen. Jedenfalls fallen Linke immer wieder durch eine gewisse Ritualisierung dieser Attitüde auf und geißeln auf Teufel komm raus. Sie selbst stehen bei diesem Manöver allerdings immer irgendwie als moralische Übermenschen da.
Das war’s erst mal. Der Artikel kann hier als fertig betrachtet werden.
Ich gönne mir aber noch den Luxus, einen weiteren gelöschten Kommentar hier zu veröffentlichen. Den platzierte ich mehr oder weniger aus Spaß unter dem Artikel zum Großbrand beim Geflügelproduzenten Wiesenhof, der schon seit Jahren in der Kritik steht und immer wieder von Tierschützern attackiert wird. Auch hier dachte ich mir eigentlich nichts weiter und formulierte diesen ironischen Beitrag:
War wohl nichts.
Da mutmaßt man mal ein bißchen über christlichen Terror der Nächstenliebe zu Tieren – aber das ist auch nicht recht.