Warum ist Erika Steinbachs Tweet eigentlich „rassistisch“?

Vor mittlerweile gut anderthalb Monaten ging dieser Tweet von Erika Steinbach um die Welt. Wir sehen eine lustige Szene. Dunkelhäutige Kinder, vielleicht aus Indien, bestaunen ein kleines hellhäutiges Kind mit blonden Haaren. Die Szene kann wohl nur deshalb so stattfinden, weil die dunkelhäutigen Kinder in ärmlichen Verhältnissen in einem Entwicklungsland leben und daher bisher kein solch „arisches“ Kind zu Gesicht bekommen haben.

Auffällig an dem Bild ist auch, daß das kleine blonde Kind wohl weit überwiegend von Mädchen bestaunt wird, welche bekanntlich anders auf Kinder blicken als Jungen – jedenfalls bis zum endgültigen Durchbruch der Gender-Theorie.

Was an diesem Bild ist nun „rassistisch“? Das erfahren wir z.B. durch die Tagesschau

Nach rassistischem Tweet – Grüne fordern Konsequenzen für Steinbach

Manchmal reicht ein Tweet, um bundesweit für Empörung zu sorgen – die CDU-Bundestagsabgeordnete Steinbach hat darin Übung. Mit einem rassistischen Posting sorgt sie nun parteiübergreifend für Entsetzen. Vor allem die Grünen fordern Konsequenzen.

In dieser Sequenz erfahren wir also gleich zweimal, daß Steinbachs Tweet rassistisch sei. Und da die Tagesschau nicht zur Lügenpresse gehört, glauben wir ihr das natürlich. Wir wollen ja auch nicht, daß unser Gebührengeld sinnlos verpufft. Im nächsten Absatz der Tagesschau-Meldung erfahren wir dann gleich noch mal, daß es sich um einen „rassistischen“ Tweet handele.

Dann kommt Volker Beck zu Wort, als er noch nicht mit seiner kleinen Nichte Christel Meß bei pädophilem Sex erwischt worden war. Folglich ist er noch die Inbrunst der herrenmenschlichen Moralität:

Der Grünen-Politiker Volker Beck forderte Konsequenzen. „Wenn Steinbach keine Einsicht zeigt, muss die CDU ihr eine rote Linie aufzeigen“, erklärte er. Ein Parteiordnungsverfahren sei das Mindeste. „Geschmackloser geht’s nicht“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Nachrichtenagentur AFP. „Mit ihren hetzerischen, offen rassistischen Äußerungen katapultiert Erika Steinbach sich auf die Seite von AfD, Pegida und Co.“

Jetzt muß uns Göring-Eckardt nur noch erklären, was an Pegida und AfD eigentlich genau „rassistisch“ ist. Ich säße ihr nur zu gerne einmal in einer Talkshow gegenüber. Und Herr Beck fordert ein Parteiordnungsverfahren für Frau Steinbach. Putzig.

Unsere Berufspolitiker sind ganz außer sich vor Empörung. In dieser Situation ist es immer wieder schade, daß das Personal unserer Medien nicht dazu fähig ist, einfach mal die im Brustton der Gewissensonanie herausposaunten Anschuldigungen zu hinterfragen und die fauchenden Gutmenschen erbarmungslos auf die Argumentationsebene zu ziehen. Dies können unsere Medien nicht, denn dann gehören sie ja selbst nicht mehr zu den Guten.

Interessant ist auch noch folgende Passage:

Auch Grünen-Chefin Simone Peter nannte das von Steinbach veröffentlichte Bild „widerlich, rassistisch, hetzerisch“. Es gebe keinen Unterschied mehr zu rechten Parteien, schrieb sie auf Twitter. Matthias Höhn, Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, nannte Steinbach eine „widerliche Hetzerin“.

Wer hetzt hier eigentlich? Aber lassen wir das.

Dank der Tagesschau wissen wir also nun bescheid über die Wirklichkeit. Aber auch noch andere Medien sagen dem Bürger die Wahrheit über die Realität. Die FAZ ist zwar nicht ganz so emphatisch, schreibt in der Überschrift aber immerhin:

Rassistischer Steinbach-Tweet

Auch die FAZ weiß also, daß der Tweet „rassistisch“ ist. Von der Berliner TAZ hingegen erwarten wir gar nichts anderes, als daß sie uns darüber aufklärt, daß Erika Steinbach eine Rassistin sei. In einem Text namens „Arier wie wir“ schreibt sie:

Man hofft, dass es nur ein narzisstischer Impuls ist, der Steinbach antreibt, auf niedrigste Instinkte spekulierend allerlei unsinnigen, rassistischen und unmenschlichen Quark abzusondern. Mit Blick auf ihre politische Biografie muss man jedoch davon ausgehen, dass es ihr ernst ist, wenn sie ein Bild twittert, auf dem ein weiß-blondes Kind umringt von eher dunkelhäutigen, anscheinend neugierigen AltersgenossInnen zu sehen ist. Daneben steht: „Deutschland 2030 – Woher kommst du denn?“ (Einen Link sparen wir uns.)

Wenn die Attribute „hetzerisch“ und „widerlich“ überhaupt auf etwas zutreffen, dann auf diesen TAZ-Artikel. Auch hier wird natürlich nicht ausgeführt, warum jetzt nun der Steinbach-Tweet konterrevolutionär sei.

Dies waren also nun drei Organe der „Lügenpresse“, die uns beharrlich mitteilen, daß sie gar keine Lügenpresse seien und die entsprechenden Vorwürfe ganz ungerecht fänden. Ich persönlich finde den Steinbach-Tweet sehr komisch und geradezu verdienstvoll, ähnlich wie ihren sarkastischen Kommentar anläßlich des Todes von Altkanzler Helmut Schmidt. In was für einer Teletubbie-Republik leben wir eigentlich, daß man sich nicht mehr derartig humorvoll und pointiert äußern kann, ohne gleich von wutschnaubenden Gutmenschen öffentlich gemartert zu werden?

Bleibt nun noch abschließend die Frage zu klären, ob der Steinbach-Tweet nun wirklich „rassistisch“ ist oder ob wir doch der „Lügenpresse“ vertrauen dürfen. Das Bild im Tweet zeigt humorvoll die Folgen der Multikulti-Ideologie und Refugees-Welcome-Psychose. Und natürlich ist diese Szene eine Parodie, eine Überspitzung. Das weiß auch Frau Steinbach. Es zeigt mit drastischen Mitteln die Folgen einer verantwortungslosen Politik, die meint, daß sich doch alles mit gutem Willen irgendwie „integrieren“ lasse – und daß wir Menschen doch alle letztlich gleich seien.

„Letztlich“ sind wir auch alle gleich. Warum aber meinen manche Parteien, Naturschutzgebiete oder gar einen Nationalpark errichten zu müssen, auf den Schutz der lokalen menschlichen Population und ihrer Kultur aber pfeifen zu können – ja gar ihre Unkenntlichmachung als erstrebenswert anzusehen?

Werden die indischen Mädchen in diesem Bild abgewertet? Wird das kleine „arische“ blonde Kind aufgewertet? Dann könnte man von „Rasssismus“ sprechen. Nichts dergleichen geschieht.

Hier kommen wir nun zu einem entscheidenden Punkt, zur Offenbarung der Psychologie des gemeinen Gutmenschen. Ja, das Bild ist rassistisch! Aber nur in den Augen rassistischer Gutmenschen. Ähnlich wie bei der allgemeinen Antisemitismus-Paranoia (Stichwort Beschneidungsdebatte) finden wir auch beim Thema Rassismus das Phänomen, daß Gutmenschen geradezu besessen von ihren Diskriminierungsfetischen sind. Wenn sie nun ein Bild wie das obige sehen, läuft die Rassismus-Matrix Amok.

Wie wenig Humor doch vor allem die Politiker linker Parteien haben und wie paranoid diese sind, sieht man schön an den plumpen Reaktionen auf dieses lustige Kinder-Bild.

Im übrigen ist die Situation auf dem Bild tatsächlich angsterregend, vor allem wenn man sich vorstellt, wir hätten es mit Muslimen zu tun. Ja, man darf als unbedarfter, einfacher Bürger Angst haben vor solch einer Situation, selbst wenn sie auf dem Bild überzeichnet ist. Man kann es in toto ablehnen, daß die Anzahl der Muslime in unserem Lande zunimmt, und trotzdem respektvoll mit jedem einzelnen Muslim umgehen.

Man kann es als Bürger auch durchaus für erstrebenswert halten, daß unser Land ein überwiegend „weißes“ bleibt, und trotzdem dunkelhäutigen Menschen gegenüber respektvoll auftreten. An diesem Punkt fallen mir die Grünen ein, die ja nicht müde werden, Bürgerinitiativen gegen Groß- und Infrastrukturprojekte zu unterstützen. Ja, da gibt es Bürger, die Angst vor Entfremdung haben, die sich um ihren vertrauten Kiez sorgen, ihre Heimat, wie sie sie liebgewonnen haben.

Liebe Grünen, so geht es uns „Rassisten“ auch.