Haßkommentar auf „Spiegel Online“ entdeckt!

Man kann ja zu den Vorfällen von Clausnitz stehen, wie man will. Merkwürdig ist allerdings die Inbrunst, mit welcher die Medien den größten Zivilisationsbruch aller Zeiten beweinen. Bürger wehren sich gegen ein Asylheim und blockieren einen Bus, sie rufen laut „Wir sind das Volk!“. Ansonsten keine Gewalt. Polizisten sichern den Zugang zum Flüchtlingsheim, aber die Asylanten weigern sich, aus dem Bus zu steigen.

Es kommt zu Provokationen seitens der Flüchtlinge. Eine Kopftuchfrau spuckt im Bus in Richtung der Demonstranten. Ein Junge zeigt mehrmals den Mittelfinger und eine Halsabschneider-Geste. Ein Polizist tut das einzig Richtige: Er will deeskalieren und führt den Jungen mit „einfachem Zwang“ in das Flüchtlingshaus. Die Journaille kocht. Ein grüner Abgeordneter erstattet Anzeige gegen den Polizisten. Der Heimleiter wird abgesetzt.

Die Antifa will nun ganz Clausnitz unsicher machen und Vergeltungsanschläge verüben, während man bei Sexualverbrechen durch Migranten und Asylanten nicht müde wird zu betonen, daß doch alle irgendwie Opfer sind und man differenzieren müsse, auf keinen Fall verallgemeinern dürfe. Mittlerweile wurde in Berlin ein Anschlag auf die sächsische Landesvertretung verübt.

Ich persönlich finde ja solche Proteste direkt in der Nähe von Flüchtlingen auch suboptimal. Was aber bietet einen besseren Anlaß als die Einquartierung von Flüchtlingen in einem Heim, welches man nicht will? Und gäbe es solche Proteste überhaupt, wenn Deutschland lediglich eine angemessene Zahl von Flüchtlingen aufnähme und nicht durch eine irre Kanzlerin eine Völkerwanderung auslösen und befördern würde, die man auch als Asylinflation bezeichnen könnte?

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich teilt angesichts der Vorfälle von Clausnitz seinen Bürgern mit, daß er die Protestler als Verbrecher und Verbrecher nicht als Menschen ansieht. Da scheint ja jemand außer sich vor Empörung zu sein.

Man kann in diesen Tagen schön sehen, daß wir Deutschen uns immer noch in einem infantilen Bewußtseinszustand befinden, unfähig, das aktuelle Zeitgeschehen einmal nüchtern und rational zu beurteilen – ohne ständigen zwanghaften Rückgriff auf die Nazi-Zeit. Ewig währt der Schuldkomplex. Deutschland muß wiedergutmachen, auch wenn es nur ein formal und symbolisch Gutes ist. Hauptsache irgendwie gut. Die Realität interessiert nicht.

Aber nun zum eigentlichen Anlaß dieses Artikels. Der auf diesem Blog bereits vorgestellte „Spiegel Online“-Autor Stefan Kuzmany, der offenbar eine ausgesprochene Gutmenschen-Psychologie sein eigen nennt, zieht in einem Artikel gegen die Demonstranten von Clausnitz wie folgt vom Leder:

„Wir sind das Volk!“, skandiert Ihr in Clausnitz. Ihr irrt Euch gewaltig.

Ihr seid nicht „das Volk“. Ihr habt kein Recht, Euch mit diesem Satz zu schmücken. Er gehört den Menschen, die sich 1989 friedlich gegen die SED-Diktatur erhoben haben, mit Euch hat dieser Satz nichts zu tun.

„Spiegel Online“-Autoren bestimmen also, wer das Volk ist und wer nicht. Mit diesem Selbstverständnis schrieben auch schon die Redakteure des „Neuen Deutschland“ über die oben erwähnten Proteste in der DDR. Heute erhebt man sich übrigens auch „friedlich“ gegen die „Refugees Welcome“-Hysterie. Und auch zu DDR-Zeiten werden sich gleichgeschaltete Presse und Regime gedacht haben, daß die Leute auf der Straße nicht das Volk seien, schließlich gebe es ja noch genug Angepaßte und Mitläufer. Stefan Kuzmany macht es einem wirklich leicht, den heutigen Journalismus zu belächeln. Munter geht es weiter:

Ihr meint, Eure Heimat zu verteidigen, indem Ihr alle fernhaltet, die nicht so aussehen wie Ihr, die nicht Eure Sprache sprechen, die nicht Eurer Kultur angehören.

Das ist nun die Standard-Verblödungsfigur der Lügenpresse, die wohl ähnlich dumm ist wie der Vorwurf zu Wende-Zeiten, die Demonstranten und Regime-Gegner seien gegen den Frieden oder den Sozialismus. Wir sprechen bei der gegenwärtigen Asylinflation bekanntlich nicht von EU-Ausländern oder meinetwegen Japanern, die uns kulturell nahestehen, sondern von Menschen, die aus archaischen Kulturen kommen, längst keine Flüchtlinge, sondern bereits Migranten sind – aufgrund des merkelschen Willkommenswahns. Und die hier in ihrer Gesamtheit nachweislich eine Menge Unfrieden stiften. Stefan Kuzmany zeigt hier wunderbar, daß er ein primitiver Gutmensch ist, der wie ein kleines Kind an der Mutterbrust der moralischen Empörung hängt.

Euer Clausnitz ist jetzt berühmt, als weiteres Dorf in Sachsen, in dem Ausländerfeinde Parolen brüllen. Wer will dort leben, mit Leuten wie Euch? Wer will bei Euch seinen Urlaub verbringen? Bei Euch sein Unternehmen ansiedeln? Wer will mit Euch etwas zu tun haben? Niemand.

Ihr habt den Namen Eures Dorfes in den Dreck gezogen. Der Heimat, die Ihr zu verteidigen wähnt, habt Ihr geschadet. Ihr seid nicht Deutschland, nicht Sachsen, nicht Clausnitz. Ihr seid nur ein Haufen Feiglinge, die sich mächtig fühlen, wenn es gegen Schwache geht.

Man stelle sich nun mal das gleiche Klagelied gegen die Nordafrikaner oder Afghanen vor, die hier in Deutschland Frauen sexuell belästigen, oder die vielen Muslime, die Frauen als Respektspersonen ignorieren und auf Gedeih und Verderb ihre mittelalterlichen Kulturpraktiken hier durchsetzen wollen. Die sind natürlich alle irgendwie Opfer, fühlen sich nicht willkommen, und man darf bloß nicht verallgemeinern. Genau das tut Stefan Kuzmany aber gerne mit den Leuten aus Clausnitz und Sachsen. Da gibt es kein Halten mehr. Man könnte die buntvielfältige Verständnispädagogik der „Lügenpresse“ und Politiker ja auch mal konsequent auf die Demonstranten in Clausnitz anwenden.

Schwenkt keine deutschen Fahnen. Schwarz, Rot und Gold sind nicht Eure Farben. Es sind die Farben der Demokratie, der Freiheit, der Brüderlichkeit. Sucht Euch andere.

Ihr seid nicht das Volk. Ihr seid nur hasserfüllte Krakeeler.

Und Ihr seid Menschen. Also verhaltet Euch gefälligst wie solche.

Im Klartext: Was menschliche Emotionen sind, bestimmen wir. Was demokratisch und freiheitlich ist, bestimmen wir. Ihr seid nicht das Volk. Nur komisch, daß viele Leute Verständnis für solche Proteste haben und die vielen Flüchtlinge keineswegs als Bereicherung ansehen, wie es die Regierung und Medien immer wieder proklamieren. Aber wahrscheinlich sind diese Menschen auch nicht das richtige Volk. Ganz schön völkisch, der Herr Kuzmany. Er könnte doch mit der Einstellung an die Proteste herangehen, daß diese eine kulturelle Bereicherung und Vielfalt darstellen, mithin von einem breiten Bündnis gesellschaftlicher Kräfte unterstützt und gefördert werden.

Schließlich sind Toleranz und Vielfalt z.B. für das muslimische Beschneidungsritual, das Schächten von Tieren und andere seltsame Bräuche das A und O in einer Demokratie. Warum verfährt Herr Kuzmany nicht genauso mit den exotischen Bräuchen der Sachsen und fordert mehr Integrationsleistungen vonseiten linker Journalisten und Refugee-Freunde? Empathie für Deutsche auch nur zu erwägen ist diesem Milieu leider fremd. Deutschland ist ja auch ein „mieses Stück Scheiße“, das man am liebsten von „Bomber Harris“ ein zweites Mal zerbombt sähe.

Eigentlich war der Grund dieses Artikels ein Haßkommentar unter dem Artikel von Kuzmany, den ich gleich posten werde. Nun wurde ich aber beim Schreiben gewahr, daß bereits Stefan Kuzmanys Ergüsse selbst eigentlich einen Haßkommentar aus dem Sandkasten des linken Gutmenschentums darstellen. Es geht hier wie gesagt nicht darum, die Proteste von Clausnitz per se zu exkulpieren oder als Glanzlicht der Demokratie darzustellen. Der Umgang mit diesem Protest ist aber mehr als fragwürdig und heuchlerisch.

Unter dem Artikel erspähte ich nun folgenden „Haßkommentar“:

hasskommentar

Dieser Kommentar mokiert sich über „bildungsferne Schichten“ und weist ganze fünf Kommafehler auf, und eines der wichtigsten Wörter eines aufrechten Deutschen wird auch falsch geschrieben. Auch der Name „Clausnitz“ scheint für diesen Schreiber schwierig gewesen zu sein.

Glaubt jemand, daß sich die Amadeu-Antonio-Stiftung oder unser Justizdarsteller Heiko Maas für solch einen Haßkommentar interessiert? Noch schöner wäre die Pointe ja, wenn ich diesen Beitrag gemeldet hätte und er immer noch dastünde. Er wurde aber auf meine Initiative hin gelöscht. Ich hatte mich bei „Spiegel Online“ beschwert. Nicht, daß mich solche Kommentare groß kümmerten, ich wolte nur mal ausprobieren, ob man meinem Gesuch auch Folge leistet.

So sah meine Beschwerde aus:

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Etwas seltsam ist es schon, welch brachiale Rhetorik die angeblichen Verteidiger von Demokratie und Menschlichkeit anschlagen. Ihre Menschlichkeit besteht darin, das Land mit Migranten zu fluten, die das Volk in dieser Masse und Kulturfremdheit nicht möchte und die selbst – angelockt durch die Kanzlerin – ganz andere Erwartungen an Deutschland haben und hier schwer enttäuscht werden.

Aber Hauptsache, die symbolische Menschlichkeit stimmt. Alle, die diese Pseudomenschlichkeit, die auch zu vielen Toten im Mittelmeer führt, infrage stellen, sind folglich Pack, Dumpfbacken, Mischpoke, Nazis, Schande, keine normalen Menschen, Fremdenfeinde, Pegidioten und vieles mehr.

Das ist wohl das Zeichen einer pluralistischen Demokratie. Für Menschen, die man z.B. in der DDR nur mit einem Wort als „konterrevolutionär“ bezeichnet hatte, verfügt man in einer bunten und vielfältigen Demokratie über deutlich mehr Schmähvokabeln.

Stefan Kuzmany und die Anschläge von Paris

Dieses Mal habe ich zwar keine gelöschten Kommentare und Screenshots vorzuweisen, aber ein Artikel von Stefan Kuzmany verdient ein paar Worte meinerseits. „Spiegel-Online“-Redakteur Kuzmany ist kein unbeschriebenes Blatt. Ich erinnere mich noch gut an einen Beitrag von ihm über eine Stefan-Raab-Show, in welcher letzterer sich lustig machte über Philipp Röslers asiatische Herkunft. Philipp Rösler war einmal FDP-Chef und Wirtschaftsminister, falls es der eine oder andere vergessen haben sollte.

Der Witz von Raab war nun derart harmlos, daß es einem die Stiefel auszieht, wie Stefan Kuzmany darüber urteilt. Über Raabs Polit-Show „Absolute Mehrheit“ schreibt er Folgendes:

Den Tiefpunkt der Sendung erreicht der Moderator gleich am Anfang im Gespräch mit Wolfgang Kubicki, den er, scheinbar gewagt, tatsächlich jedoch wenig originell befragt, ob „Rösler weg muss“. Kubicki antwortet wie immer launig, und Raab kann es sich nicht verkneifen, auf den glücklosen FDP-Chef einzugehen: „Wenn Rösler das beim Abendessen sieht, fallen ihm hoffentlich nicht die Stäbchen aus der Hand.“

Solch ein Scherz ist in den Augen eines „Spiegel-Online“-Redakteurs nicht nur „rassistisch“, sondern eine regelrechte „Entgleisung“. Nach obiger Passage folgen zwei vor Biederkeit triefende Absätze, in denen Kuzmany ungewollt die ganze Morbidität unserer heutigen Zeit zum Ausdruck bringt. Seine Worte erklären indirekt auch, warum so viele Journalisten derartig paranoid und verdattert über Bewegungen wie Pegida oder die AfD berichten. Sie haben keinerlei Bewußtsein für das, was ich „linkes Spießertum“ nenne. Sie geben ein genaues Spiegelbild des „rechten Spießertums“ zu Zeiten der Studentenrevolte in den 60er Jahren ab. Heute haben wir ähnliche Verhältnisse wie damals, nur wehren sich heute vornehmlich linke Milieus gegen notwendige politische Veränderungen und frönen einer gewissen Folklore, gegen die immer mehr Menschen aufbegehren – heiße sie nun Gender, Feminismus, Islamophilie, Refugees Welcome, oder sei es das verklemmte Verhältnis zu Tradition, Nation und unserer kulturellen Identität.

An obigen „Rassismus“-Vorfall mußte ich denken, als ich den jüngsten Kommentar von Kuzmany zu den asylkritischen Einlassungen von Markus Söder und Matthias Matussek unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris las. Beide forderten eine Neuausrichtung der Asylpolitik.

Kuzmany schreibt nun Folgendes:

Was kann man tun, angesichts des Schreckens in Paris? Sehr viele Menschen haben auf Twitter oder Facebook ihr Entsetzen und ihr Mitgefühl mit den Opfern ausgedrückt. Haben Nachrichten gesucht und geteilt und vor Gerüchten und voreiligen Schlüssen gewarnt. Manche Menschen haben die Nacht durchwacht, aus Sorge, aus Ratlosigkeit und aus Angst, einzuschlafen und von noch schlimmeren Nachrichten geweckt zu werden.

Und dann gibt es Menschen wie Markus Söder (CSU) und den „Welt“-Autor Matthias Matussek. Nie um eine schnelle und simple Antwort auf jede noch so komplexe Frage verlegen, mit einem untrüglichen Gespür, jede sich bietende Gelegenheit dafür zu nutzen, die eigene politische Agenda voranzutreiben.

Stefan Kuzmany tut hier so, als würden die asylromantisch veranlagten Politiker vornehmlich der linken Parteien nicht genau dasselbe tun – jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um die eigene Agenda voranzutreiben, und sei es noch so krude und absurd. Davon abgesehen will Kuzmany seinen Lesern offenbar weismachen, daß die Anschläge von Paris keinerlei Relevanz für die Ausrichtung der Asylpolitik hätten.

Zum Zeitpunkt des Kommentars wußte man noch nichts über die Herkunft der Attentäter. Auch ohne dieses Wissen finde ich die Äußerungen von Matussek und Söder nur zu nachvollziehbar. Muß für Kuzmany erst ein schlimmer Anschlag geschehen und die Tatsache feststehen, daß Attentäter als „Flüchtlinge“ nach Europa kamen?

So ungefähr funktioniert das Gehirn linker Gutmenschen. In Sicherheitskreisen wurde schon lange die Befürchtung geäußert, daß Terroristen die Refugees-Welcome-Hysterie und die offenen Grenzen für ihre Absichten nutzen. Darüberhinaus ist die gegenwärtige Asylpolitik auch ohne das Terrorproblem völlig verfehlt. Ich selbst bin immer wieder schockiert, mit was für einem ausgeprägten Selbsthaß und Masochismus sich Journalisten und Politiker der Asylromantik anbiedern, jegliche Interessen Deutschlands und der einheimischen Bevölkerung ausblenden und bis zum Erbrechen alle Fakten ausblenden, die der infantilen Asylhysterie und Unterwerfung entgegenstehen.

So braucht man nun wirklich nicht viel zu recherchieren, um zu begreifen, daß viele „Flüchtlinge“ unrealistische Vorstellungen vom Leben in Europa haben, nicht asylberechtigt sind und vornehmlich aufgrund der debilen und narzißtischen „Refugees-Welcome“-Rhetorik angelockt werden. In Deutschland merken sie dann auf einmal, wie kalt es hier ist, daß man hier in Turnhallen leben muß und der Bürokratie des Asylwesens ausgesetzt ist – und noch schlimmer: mit Muslimen anderer Konfessionen zusammengepfercht wird. Auf einmal fällt ihnen dann auf, wie gut sie es doch eigentlich zu Hause hatten, und bereuen ihre riskante Reise.

Genau diese Asyl-Inflation führt paradoxerweise dazu, daß wirklich Bedürftigen immer schlechter geholfen werden kann.

Es braucht auch nicht viel Recherche für die Erkenntnis, daß viele christliche Asylsuchende von Moslems in Flüchtlingsunterkünften, drangsaliert, eingeschüchtert und geschlagen werden. Man kriegt immer wieder Beklemmungszustände, wenn man beobachtet, wie Vertreter vor allem linker Parteien und viele Journalisten sich infantilstmöglich in einen Empathierausch begeben, sich an ihrer inszenierten und abstrakten Pseudomenschlichkeit erwärmen und nicht im geringsten dazu fähig sind, das Handeln von angeblichen Flüchtlingen kritisch zu hinterfragen.

Allein das Fragen in diese Richtung, die Anwendung der vollen Schuldvermutung für die hierher kommenden Menschen, ist eine Sünde. Man könnte fast sagen, daß eine Art „Flüchtlingsfeminismus“ entstanden ist. Nicht die angeblichen Benachteiligungen und der Engelsstatus von Frauen sind nun das Objekt der Gewissensonanie, jetzt sind es die „Flüchtlinge“.

In genau dieser Atmosphäre hat Matussek folgenden Facebook-Post abgelassen:

matthias matussek paris facebook

Den Smiley hätte er sich sparen können, und sicherlich ist es auch zynisch, so kurz nach diesen Anschlägen mit solch einer Äußerung zu kommen. Ich selbst hätte das nicht getan. Man muß aber eben den Kontext beachten, in dem sich Matussek zu Wort meldete. Im aktuellen erbarmungslosen Refugees-Welcome-Rausch, in dem jeder Andersdenkende umgehend als „Nazi“ oder „Fremdenfeind“ diffamiert wird, nur weil er einen rationaleren, weniger narzißtischen Umgang mit dem Flüchtlingsproblem einfordert, ist Matusseks Facebook-Eintrag auch ein erfrischend unkorrekter Beitrag, der selbstverständlich die Gewissensonanisten zum Kochen bringt. Ich muß sagen, daß ich Matussek Zynismus und Sarkasmus, seine forcierte Unkorrektheit nachvollziehbar finde angesichts der gegenwärtigen Gutmenschenpsychose.

Selbst wenn es sachlich fehlerhaft ist, das Terrorproblem mit der Asylfrage zu koppeln, so kann man Matusseks bissigen Post doch verstehen. Die bewußte Tabuverletzung ist nicht zuletzt ein probates Mittel in einer politisch korrekt gleichgeschalteten Gesellschaft. In ähnlicher Weise ist auch Erika Steinbachs Kondolenz-Tweet zu betrachten, den sie anläßlich des Todes von Helmut Schmidt verfaßte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Nur kurze Zeit nach Matusseks Äußerung stellte sich heraus, daß ein Attentäter tatsächlich als Flüchtling getarnt über die Balkanroute nach Europa kam. Noch ein paar Tage später entpuppte sich auch ein zweiter Attentäter als Balkanrouten-Flüchtling. Ich bin nicht der Meinung, daß man Terror- und Asylproblem miteinander koppeln sollte, denn auch bei wesentlich geringeren und legitimeren Flüchtlingszahlen könnten Terrorwillige diesen Weg mißbrauchen. Andererseits reicht man den Terroristen durch offene Grenzen und das unnötige Dulden unkontrollierter Einwanderung nur unnötig die Hand. Ganz leugnen kann man diesen Zusammenhang nicht.

Wie dem auch sei, seine tendenziöse Haltung und seinen Gesinnungsjournalismus bringt „Spiegel-Online“-Autor Kuzmany auch in folgendem Absatz zum Ausdruck:

Doch in einem Land, in dem Flüchtlingsheime brennen, Asylsuchende zusammengeschlagen werden und Tausende gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlands demonstrieren, muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem, was Söder und Matussek von sich geben, nicht um Einzelmeinungen handelt. Dass viele denken: Ja, genau – Grenzen dicht, Ausländer raus, und alles wird wieder gut.

Es gehört zum Mantra dieses Gesinnungsjournalismus, vor das Wort „Islamisierung“ trotzig ein „angeblich“ oder „vermeintlich“ zu montieren. Die Nachrichten und auch frühere „Spiegel“-Ausgaben sind zwar voll von Belegen für diese Islamisierung, aber das paßt nicht in die aktuelle „Refugees-Welcome“-Richtlinie. Wie vor kurzem bekannt wurde, brennen die meisten Asylantenheime aufgrund der pyromanischen Ader vieler Refugees. Herr Kuzmany könnte ja auch formulieren, daß in einem Land, in dem immer zahlreicher AfD-Büros brennen und angegriffen werden, die schwachsinnige Asylpolitik der Kanzlerin endlich ein Ende finden sollte. In diesem Land attackieren Linksextreme unbescholtene Pegida-Demonstranten, und nicht wenige Asylanten belästigen z.B. in Diskotheken einheimische Frauen. Fernsehjournalisten machen sich über AfD-Demonstranten lustig. Politiker benutzen Wörter wie „Pack“, „Mischpoke“ und „wegräumen“ in bezug auf Asylkritiker. Im „Spiegel“ ist dies kein Dunkeldeutschland, keine geistige Brandstiftung.

Dieser Teil der Wahrheit wird im Hause „Spiegel“ fast völlig ausgeblendet, und es ist sehr bezeichnend, daß Kuzmany im obigen Absatz suggeriert, Gegner der Asylpolitik hätten grundsätzlich etwas gegen Ausländer und wollten diese am liebsten sämtlich aus Deutschland hinauskomplimentieren bzw. würden ein Recht auf Asyl prinzipiell ablehnen. Diese Passage ist eigentlich das verlogenste Stück des Artikels – ein gewisses Unbehagen an den Äußerungen Söders und Matusseks so kurz nach den Anschlägen kann man ja noch nachvollziehen.

So sieht es im Schädel eines „Spiegel-Online“-Redakteurs aus. Man sieht hier schön, was für ein plumpes und verfälschendes Feindbild von der „anderen Seite“ der Demokratie gezeichnet wird.

Auch folgender Absatz scheint unter der Vorgabe möglichst großer Schlichtheit geschrieben worden zu sein:

So einfach es auch klingen mag, so verständlich das Bedürfnis nach schnellen Lösungen sein mag: Nichts wird gut mit diesem Denken. Zunächst muss festgehalten werden, dass die Anschläge von Paris eben nicht „alles ändern“, wie Söder schreibt, auch keine „ganz neue frische Richtung“ (Matussek) in der Flüchtlingsdebatte ist zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Was die Herren angesichts des Terrors fordern, das forderten sie genau so schon davor.

Letzteres würden bestimmt auch Matussek und Söder nicht leugnen. Sie erlauben sich nur den bescheidenen Hinweis, daß ihre und die Position der AfD oder anderer Asylkritiker nun stärker geworden sei.

Gewiß ist eines richtig an den Überlegungen von Kuzmany. Die Asylpolitik war vor und nach dem Terror von Paris falsch. Wenn wir sie jetzt aber ändern, internationales Recht einhalten und den potentiellen Flüchtlingen klarmachen, daß strenge Maßstäbe angelegt werden und hier nur unterkommt, wer auch asylberechtigt ist, kurzum, wenn die Zahl der Flüchtlinge drastisch sinkt, dann wird sich auch die Terrorgefahr verringern.

Der islamische Kulturkreis befindet sich aktuell noch auf einem vormodernen, archaischen Kulturlevel. Dazu muß man nur einmal die zahlreichen Meldungen über das Verhalten von Asylanten in Deutschland zur Kenntnis nehmen. Es soll durchaus auch IS-Sympathisanten unter den Flüchtlingen geben.

Aber dieses Terrain des Denkens ist für einen „Spiegel-Online“-Redakteur wohl zu heikel.