Hasnain Kazim über Alexander Gauland

Hasnain Kazim arbeitet bei „Spiegel Online“ und ist kein Moslem. Das sollte man zunächst wissen. Denn sonst macht er sich schnell über einen lustig, falls man ihn als Muselmanen identifiziert.

Kazim ist ein schönes Beispiel für den neuen Proll-Journalismus in Deutschland. Prollen ist erlaubt – wenn man zu den Guten gehört. Ich persönlich fühle mich heute schon fremd im eigenen Land. Aber das kümmert die Qualitätsjournalisten von „Spiegel Online“ natürlich nicht. Es stört sie nicht, daß Muslime ihre kleinen Jungen „beschneiden“, weil es eben Tradition ist, das Schächten von Tieren ist ihnen egal und all der andere muslimische Firlefanz, der tagtäglich inszeniert wird und jeden Scheiß im Namen der Religion zu rechtfertigen versucht.

Der Spruch von Alexander Gauland bringt die Sachlage sehr treffend auf den Punkt. Ein bißchen hoch ist es wohl für Kazim, daß Gauland keine echte Toleranz meint, sondern die pervertierte Form, das Gutmenschentum. Wir sind tolerant gegenüber Bückbetern, die nun unbedingt auf dem Campus einen Gebetsraum brauchen, weil ihre autoritäre Religion befiehlt, fünfmal am Tag zu beten.

Jetzt könnte man als verantwortlicher Deutscher einfach sagen: In Deutschland darf man glauben, was man will – Toleranz. Man darf sich auch Gotteshäuser bauen, wie man will. Wenn gewisse Gläubige aber in einem derartig infantilen und rückständigen Zustand sind, daß sie es nicht auf die Reihe kriegen, ihr Leben in einem modernen, laizistischen und säkularen Staat zu meistern, dann sollen sie doch bitte ins orientalische Mittelalter zurück und Deutschland verlassen.

Ein moderner Mensch fragt sich nämlich, was ist das für ein Gott, der derartig autoritär den Tagesablauf festlegt und jeden mit Unbarmherzigkeit straft, der nicht fünfmal am Tag zu akkuraten Tageszeiten gen Mekka oder so betet? Was ist das für ein Gott, der Mädchen das Kopftuch aufzwingt? Der allerlei absurde Vorschriften erläßt – vom Essen bis zur Kleidung im Schwimmbad – um seinen Narzißmus zu befriedigen? Wer sich diese Fragen nicht stellen kann, hat in diesem Lande nichts zu suchen. Er hat zumindest keine Forderungen zu stellen.

So ungefähr stelle ich mir einen aufrechten und mutigen Bürger unseres Landes vor, der nicht dem Selbsthaß der linken Parteien frönt. Der etwas von den Werten dieser Demokratie hält und echte Toleranz von Gutmenschentum zu unterscheiden weiß.

Es gehört leider zur psychischen Struktur der meisten Linken, daß sie sich in einem Wettlauf um die meiste „Empathie“ regelrecht zu überbieten versuchen. Empathie und Solidarität sind ja wichtige Werte von Linken – und in dieser Hinsicht haben sie auch viel Positives erreicht in den letzten 150 Jahren. Man kann aber alles auch übertreiben.

Wo ist die Empathie für kleine muslimische Jungen, denen in Deutschland das Recht auf körperliche Unversehrtheit abgesprochen wird? Wo ist die Empathie für Tiere, die aufgrund barbarischer religiöser Vorstellungen bei lebendigem Leibe geschächtet werden? Wo die Empathie für Mädchen, die sich nicht gegen ihre religiös-fanatischen Eltern wehren können und zum Tragen das Kopftuchs verpflichtet werden.

Idiotie und Blödsinn verdienen keine Empathie. Aber hier haben Linke eben ihre Schwierigkeiten.

Hasnain Kazim versteht wohl nicht, daß man Journalisten nicht ernst nehmen kann, die solche Sprüche wie oben ablassen und die ein völlig tendenziöses und paranoides Verhältnis zu politischen Strömungen wie der AfD haben. Und Kazim verrät natürlich auch eine enorme Schlichtheit, wenn er den Sinn von Gaulands Spruch offenbar nicht begreift. Er glaubt wohl ganz fest daran, daß Herr Gauland ein „völkisches“ Deutschland möchte.

Gewöhnen wir uns also daran, daß wir bald fremd im eigenen Land sein werden bzw. es jetzt schon sind. Aber warum schafft Herr Kazim es eigentlich nicht, sein „Gewöhn dich dran, Alter“ einem Moslem entgegen zu schleudern, der fünfmal am Tag beten möchte und seinem Sohn beispiellose Qualen auferlegt?

Die Antwort weiß nur der Wind.