Die Berliner Zeitung und die Pegida-Hymne

Neben „Zeit Online“ und „Spiegel Online“ zählt auch die „Berliner Zeitung“ zu den Medien, die wohl am beherztesten Kommentare löschen oder ganze Accounts sperren, wenn man das Recht auf Meinungsfreiheit zu nutzen gedenkt.

Kürzlich erschien auf dem Online-Portal der „Berliner Zeitung“ ein Artikel über die neue Pegida-Hymne „Gemeinsam sind wir stark“. Ich kannte das Lied bisher nicht und habe es mir auch später nicht angehört. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß es kein besonderes Glanzstück der Musikgeschichte ist. Etwas irritiert war ich aber trotzdem über den hetzerischen und verächtlichen Ton, den der zuständige Redakteur anschlug:

Mit Pegida auf ins Lala-Land: Die Islamfeinde haben jetzt eine eigene Hymne. Herausgekommen ist eine Überdosis Kitsch mit einer Prise Hobbykeller-Keyboard. An diesem Schund ist nur eine Sache wirklich gut: Hohn und Spott der Netzgemeinde.

Hohn und Spott der „Netzgemeinde“ treffen zuweilen auch öffentlich-rechtliche Medien oder die „Lügenpresse“. Ist das jetzt eine neutrale Berichterstattung oder schon ein Kommentar?

Man kann ja von mir aus denken, was man will, über dieses Stück Musik. Warum aber ziert man sich, folgenden Kommentar von mir zu veröffentlichen?

pegidahymne

Natürlich sind meine Äußerungen zur Demokratiekompatibilität des Islam etwas ironisch, wenngleich natürlich durchaus sich selbst als Moslems verstehende Menschen vorstellbar sind und existieren, die in Einklang mit demokratischen Werten leben.

Ist mein Kommentar „Hetze“? Ein „Hate-Crime“? Justiziabel? Was stimmt an diesem Kommentar nicht? An dieser Stelle muß man darauf hinweisen, daß verschiedene Online-Medien unter ihren Artikeln zur Asylkrise oder über Migranten-Themen eine Art Selbstrechtfertigung dafür abbilden, daß zu diesen Themen nicht mehr diskutiert werden darf. Man erhalte nämlich allerlei destruktive und verächtliche Kommentare, was ich durchaus glauben mag.

Nun spart der obige Artikel ja auch nicht an Verächtlichkeit. Auch viele feministische Blogs klagen immer wieder über Kommentare voller „Hate Speech“. Diese Dinge muß man erwähnen, da man mit dieser Rhetorik vor sich selbst und der Welt geheimhält, daß unzählige sachliche Kommentare der sogenannten „Hate Speech“ gegenüberstehen und nie veröffentlicht werden.

Die vollmundige Behauptung meinerseits, ich sei auch ein Pegida-Demonstrant, ist freilich insofern zurechtzustutzen, als ich nur an einer der ersten Demos in Berlin teilgenommen hatte. Ich wäre gerne öfter hingegangen. Das Demonstrieren ist in Zeiten von Linksextremisten und „Deutschland-verrecke“-Gutmenschen allerdings nicht allzu erbaulich.

In meinem Kommentar spreche ich sarkastisch von „geistiger Brandstiftung“, denn kaum jemand der „seriösen“ Journalisten stellt einen Zusammenhang her zwischen den Angriffen auf AfD-Büros und -Mitglieder und der ausgesprochenen Hetzrhetorik seitens der etablierten Politiker, die von „Pack“, „Dumpfbacken“, „Nazis“ und dergleichen reden.

Eigentlich geht es in diesem Beitrag nur darum, sich zu vergegenwärtigen, was für Strukturen in unseren Medien vorherrschen, daß obiger Kommentar von mir nicht freigeschaltet wurde. Dabei handelt es sich gewissermaßen noch um ein verhältnismäßig harmloses Beispiel. Sicherlich können auch viele andere Leser über deutlich gravierendere Fälle von Zensur und Willkür berichten.

Abschließend seien noch ein paar Passagen des Artikels aus der „Berliner Zeitung“ zitiert, die den Gesinnungs- und Gutmenschenjournalismus verdeutlichen, der in bezug auf Pegida und AfD vorherrscht.

Rechtschreibfehler, selbstgebastelte Galgen, Hassparolen hier, Hetzkommentare dort: Mit alledem fanden die besorgten Montagsmärschler von Pegida bislang nicht so recht Gehör. Nun ziehen sie weitere Register: Eine neue Hymne soll es jetzt richten.

Kurz vor Weihnachten haben Organisatoren der islamophoben Aufmarschierer ein Musikstück zum Download bereitgestellt.

Es folgt ein wenig „Humor“. Man denke dabei an den Vorwurf der Schlichtheit und Einfalt, der den gesamten Artikel durchzieht:

„Gemeinsam sind wir stark“: Die einende Kraft der Musik wird beschworen, um die Welt zu retten. Die ganze Welt? Nicht ganz. Das Abendland reicht den Pegidisten bekanntlich. Genauso konsequent anspruchslos sind die besorgten Montagsmärschler dann auch, was die Qualität ihrer neuen Hymne betrifft.

Zur Untermauerung meiner Behauptung, daß die meisten Politikerverlautbarungen zu AfD und Pegida schlicht bis dümmlich seien, sei hier noch ein Cartoon präsentiert, der mir hoffentlich recht gibt. Leider kann ich nur darauf verlinken, da er kostenpflichtig ist. Es handelt sich um ein Werk von Götz Wiedenroth, der zu den wenigen Satirikern gehört, die diesen Namen noch verdienen, weil er keine systemkonforme und gefällige Propaganda betreibt wie z.B. die „Heute-Show“ im ZDF. In seinem Cartoon stellt Wiedenroth auf entlarvende Weise zwei Äußerungen zweier bekannter SPD-Politiker nebeneinander.

Willy Brandt sagte 1985 dies über den CDU-Politiker Heiner Geißler:

Geißler ist der schlimmste Hetzer seit Goebbels im Land!

Ralf Stegner meinte im November 2015 dies:

Also ich als wacher und politisch interessierter weltoffener Mitbürger muß sagen, daß ich den Goebbels-Vergleich von Brandt für wesentlich deplatzierter halte als den von Lutz Bachmann. Heiko Maas ist wirklich ein Politiker übelster Sorte, der sich mit Linksextremisten der „Antifa“ gemein macht sowie das muslimische Schächten und Beschneidungsritual als im Einklang mit unserem Grundgesetz ansieht, der Falschbeschuldigungen durch Frauen noch einfacher machen möchte, als sie es ohnehin schon sind.

Mir scheint, daß der „Abstand“ zwischen Goebbels und Geißler wesentlich größer ist als der zwischen Goebbels und Maas.

Stefan Kuzmany und die Anschläge von Paris

Dieses Mal habe ich zwar keine gelöschten Kommentare und Screenshots vorzuweisen, aber ein Artikel von Stefan Kuzmany verdient ein paar Worte meinerseits. „Spiegel-Online“-Redakteur Kuzmany ist kein unbeschriebenes Blatt. Ich erinnere mich noch gut an einen Beitrag von ihm über eine Stefan-Raab-Show, in welcher letzterer sich lustig machte über Philipp Röslers asiatische Herkunft. Philipp Rösler war einmal FDP-Chef und Wirtschaftsminister, falls es der eine oder andere vergessen haben sollte.

Der Witz von Raab war nun derart harmlos, daß es einem die Stiefel auszieht, wie Stefan Kuzmany darüber urteilt. Über Raabs Polit-Show „Absolute Mehrheit“ schreibt er Folgendes:

Den Tiefpunkt der Sendung erreicht der Moderator gleich am Anfang im Gespräch mit Wolfgang Kubicki, den er, scheinbar gewagt, tatsächlich jedoch wenig originell befragt, ob „Rösler weg muss“. Kubicki antwortet wie immer launig, und Raab kann es sich nicht verkneifen, auf den glücklosen FDP-Chef einzugehen: „Wenn Rösler das beim Abendessen sieht, fallen ihm hoffentlich nicht die Stäbchen aus der Hand.“

Solch ein Scherz ist in den Augen eines „Spiegel-Online“-Redakteurs nicht nur „rassistisch“, sondern eine regelrechte „Entgleisung“. Nach obiger Passage folgen zwei vor Biederkeit triefende Absätze, in denen Kuzmany ungewollt die ganze Morbidität unserer heutigen Zeit zum Ausdruck bringt. Seine Worte erklären indirekt auch, warum so viele Journalisten derartig paranoid und verdattert über Bewegungen wie Pegida oder die AfD berichten. Sie haben keinerlei Bewußtsein für das, was ich „linkes Spießertum“ nenne. Sie geben ein genaues Spiegelbild des „rechten Spießertums“ zu Zeiten der Studentenrevolte in den 60er Jahren ab. Heute haben wir ähnliche Verhältnisse wie damals, nur wehren sich heute vornehmlich linke Milieus gegen notwendige politische Veränderungen und frönen einer gewissen Folklore, gegen die immer mehr Menschen aufbegehren – heiße sie nun Gender, Feminismus, Islamophilie, Refugees Welcome, oder sei es das verklemmte Verhältnis zu Tradition, Nation und unserer kulturellen Identität.

An obigen „Rassismus“-Vorfall mußte ich denken, als ich den jüngsten Kommentar von Kuzmany zu den asylkritischen Einlassungen von Markus Söder und Matthias Matussek unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris las. Beide forderten eine Neuausrichtung der Asylpolitik.

Kuzmany schreibt nun Folgendes:

Was kann man tun, angesichts des Schreckens in Paris? Sehr viele Menschen haben auf Twitter oder Facebook ihr Entsetzen und ihr Mitgefühl mit den Opfern ausgedrückt. Haben Nachrichten gesucht und geteilt und vor Gerüchten und voreiligen Schlüssen gewarnt. Manche Menschen haben die Nacht durchwacht, aus Sorge, aus Ratlosigkeit und aus Angst, einzuschlafen und von noch schlimmeren Nachrichten geweckt zu werden.

Und dann gibt es Menschen wie Markus Söder (CSU) und den „Welt“-Autor Matthias Matussek. Nie um eine schnelle und simple Antwort auf jede noch so komplexe Frage verlegen, mit einem untrüglichen Gespür, jede sich bietende Gelegenheit dafür zu nutzen, die eigene politische Agenda voranzutreiben.

Stefan Kuzmany tut hier so, als würden die asylromantisch veranlagten Politiker vornehmlich der linken Parteien nicht genau dasselbe tun – jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um die eigene Agenda voranzutreiben, und sei es noch so krude und absurd. Davon abgesehen will Kuzmany seinen Lesern offenbar weismachen, daß die Anschläge von Paris keinerlei Relevanz für die Ausrichtung der Asylpolitik hätten.

Zum Zeitpunkt des Kommentars wußte man noch nichts über die Herkunft der Attentäter. Auch ohne dieses Wissen finde ich die Äußerungen von Matussek und Söder nur zu nachvollziehbar. Muß für Kuzmany erst ein schlimmer Anschlag geschehen und die Tatsache feststehen, daß Attentäter als „Flüchtlinge“ nach Europa kamen?

So ungefähr funktioniert das Gehirn linker Gutmenschen. In Sicherheitskreisen wurde schon lange die Befürchtung geäußert, daß Terroristen die Refugees-Welcome-Hysterie und die offenen Grenzen für ihre Absichten nutzen. Darüberhinaus ist die gegenwärtige Asylpolitik auch ohne das Terrorproblem völlig verfehlt. Ich selbst bin immer wieder schockiert, mit was für einem ausgeprägten Selbsthaß und Masochismus sich Journalisten und Politiker der Asylromantik anbiedern, jegliche Interessen Deutschlands und der einheimischen Bevölkerung ausblenden und bis zum Erbrechen alle Fakten ausblenden, die der infantilen Asylhysterie und Unterwerfung entgegenstehen.

So braucht man nun wirklich nicht viel zu recherchieren, um zu begreifen, daß viele „Flüchtlinge“ unrealistische Vorstellungen vom Leben in Europa haben, nicht asylberechtigt sind und vornehmlich aufgrund der debilen und narzißtischen „Refugees-Welcome“-Rhetorik angelockt werden. In Deutschland merken sie dann auf einmal, wie kalt es hier ist, daß man hier in Turnhallen leben muß und der Bürokratie des Asylwesens ausgesetzt ist – und noch schlimmer: mit Muslimen anderer Konfessionen zusammengepfercht wird. Auf einmal fällt ihnen dann auf, wie gut sie es doch eigentlich zu Hause hatten, und bereuen ihre riskante Reise.

Genau diese Asyl-Inflation führt paradoxerweise dazu, daß wirklich Bedürftigen immer schlechter geholfen werden kann.

Es braucht auch nicht viel Recherche für die Erkenntnis, daß viele christliche Asylsuchende von Moslems in Flüchtlingsunterkünften, drangsaliert, eingeschüchtert und geschlagen werden. Man kriegt immer wieder Beklemmungszustände, wenn man beobachtet, wie Vertreter vor allem linker Parteien und viele Journalisten sich infantilstmöglich in einen Empathierausch begeben, sich an ihrer inszenierten und abstrakten Pseudomenschlichkeit erwärmen und nicht im geringsten dazu fähig sind, das Handeln von angeblichen Flüchtlingen kritisch zu hinterfragen.

Allein das Fragen in diese Richtung, die Anwendung der vollen Schuldvermutung für die hierher kommenden Menschen, ist eine Sünde. Man könnte fast sagen, daß eine Art „Flüchtlingsfeminismus“ entstanden ist. Nicht die angeblichen Benachteiligungen und der Engelsstatus von Frauen sind nun das Objekt der Gewissensonanie, jetzt sind es die „Flüchtlinge“.

In genau dieser Atmosphäre hat Matussek folgenden Facebook-Post abgelassen:

matthias matussek paris facebook

Den Smiley hätte er sich sparen können, und sicherlich ist es auch zynisch, so kurz nach diesen Anschlägen mit solch einer Äußerung zu kommen. Ich selbst hätte das nicht getan. Man muß aber eben den Kontext beachten, in dem sich Matussek zu Wort meldete. Im aktuellen erbarmungslosen Refugees-Welcome-Rausch, in dem jeder Andersdenkende umgehend als „Nazi“ oder „Fremdenfeind“ diffamiert wird, nur weil er einen rationaleren, weniger narzißtischen Umgang mit dem Flüchtlingsproblem einfordert, ist Matusseks Facebook-Eintrag auch ein erfrischend unkorrekter Beitrag, der selbstverständlich die Gewissensonanisten zum Kochen bringt. Ich muß sagen, daß ich Matussek Zynismus und Sarkasmus, seine forcierte Unkorrektheit nachvollziehbar finde angesichts der gegenwärtigen Gutmenschenpsychose.

Selbst wenn es sachlich fehlerhaft ist, das Terrorproblem mit der Asylfrage zu koppeln, so kann man Matusseks bissigen Post doch verstehen. Die bewußte Tabuverletzung ist nicht zuletzt ein probates Mittel in einer politisch korrekt gleichgeschalteten Gesellschaft. In ähnlicher Weise ist auch Erika Steinbachs Kondolenz-Tweet zu betrachten, den sie anläßlich des Todes von Helmut Schmidt verfaßte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Nur kurze Zeit nach Matusseks Äußerung stellte sich heraus, daß ein Attentäter tatsächlich als Flüchtling getarnt über die Balkanroute nach Europa kam. Noch ein paar Tage später entpuppte sich auch ein zweiter Attentäter als Balkanrouten-Flüchtling. Ich bin nicht der Meinung, daß man Terror- und Asylproblem miteinander koppeln sollte, denn auch bei wesentlich geringeren und legitimeren Flüchtlingszahlen könnten Terrorwillige diesen Weg mißbrauchen. Andererseits reicht man den Terroristen durch offene Grenzen und das unnötige Dulden unkontrollierter Einwanderung nur unnötig die Hand. Ganz leugnen kann man diesen Zusammenhang nicht.

Wie dem auch sei, seine tendenziöse Haltung und seinen Gesinnungsjournalismus bringt „Spiegel-Online“-Autor Kuzmany auch in folgendem Absatz zum Ausdruck:

Doch in einem Land, in dem Flüchtlingsheime brennen, Asylsuchende zusammengeschlagen werden und Tausende gegen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlands demonstrieren, muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem, was Söder und Matussek von sich geben, nicht um Einzelmeinungen handelt. Dass viele denken: Ja, genau – Grenzen dicht, Ausländer raus, und alles wird wieder gut.

Es gehört zum Mantra dieses Gesinnungsjournalismus, vor das Wort „Islamisierung“ trotzig ein „angeblich“ oder „vermeintlich“ zu montieren. Die Nachrichten und auch frühere „Spiegel“-Ausgaben sind zwar voll von Belegen für diese Islamisierung, aber das paßt nicht in die aktuelle „Refugees-Welcome“-Richtlinie. Wie vor kurzem bekannt wurde, brennen die meisten Asylantenheime aufgrund der pyromanischen Ader vieler Refugees. Herr Kuzmany könnte ja auch formulieren, daß in einem Land, in dem immer zahlreicher AfD-Büros brennen und angegriffen werden, die schwachsinnige Asylpolitik der Kanzlerin endlich ein Ende finden sollte. In diesem Land attackieren Linksextreme unbescholtene Pegida-Demonstranten, und nicht wenige Asylanten belästigen z.B. in Diskotheken einheimische Frauen. Fernsehjournalisten machen sich über AfD-Demonstranten lustig. Politiker benutzen Wörter wie „Pack“, „Mischpoke“ und „wegräumen“ in bezug auf Asylkritiker. Im „Spiegel“ ist dies kein Dunkeldeutschland, keine geistige Brandstiftung.

Dieser Teil der Wahrheit wird im Hause „Spiegel“ fast völlig ausgeblendet, und es ist sehr bezeichnend, daß Kuzmany im obigen Absatz suggeriert, Gegner der Asylpolitik hätten grundsätzlich etwas gegen Ausländer und wollten diese am liebsten sämtlich aus Deutschland hinauskomplimentieren bzw. würden ein Recht auf Asyl prinzipiell ablehnen. Diese Passage ist eigentlich das verlogenste Stück des Artikels – ein gewisses Unbehagen an den Äußerungen Söders und Matusseks so kurz nach den Anschlägen kann man ja noch nachvollziehen.

So sieht es im Schädel eines „Spiegel-Online“-Redakteurs aus. Man sieht hier schön, was für ein plumpes und verfälschendes Feindbild von der „anderen Seite“ der Demokratie gezeichnet wird.

Auch folgender Absatz scheint unter der Vorgabe möglichst großer Schlichtheit geschrieben worden zu sein:

So einfach es auch klingen mag, so verständlich das Bedürfnis nach schnellen Lösungen sein mag: Nichts wird gut mit diesem Denken. Zunächst muss festgehalten werden, dass die Anschläge von Paris eben nicht „alles ändern“, wie Söder schreibt, auch keine „ganz neue frische Richtung“ (Matussek) in der Flüchtlingsdebatte ist zu erwarten. Ganz im Gegenteil: Was die Herren angesichts des Terrors fordern, das forderten sie genau so schon davor.

Letzteres würden bestimmt auch Matussek und Söder nicht leugnen. Sie erlauben sich nur den bescheidenen Hinweis, daß ihre und die Position der AfD oder anderer Asylkritiker nun stärker geworden sei.

Gewiß ist eines richtig an den Überlegungen von Kuzmany. Die Asylpolitik war vor und nach dem Terror von Paris falsch. Wenn wir sie jetzt aber ändern, internationales Recht einhalten und den potentiellen Flüchtlingen klarmachen, daß strenge Maßstäbe angelegt werden und hier nur unterkommt, wer auch asylberechtigt ist, kurzum, wenn die Zahl der Flüchtlinge drastisch sinkt, dann wird sich auch die Terrorgefahr verringern.

Der islamische Kulturkreis befindet sich aktuell noch auf einem vormodernen, archaischen Kulturlevel. Dazu muß man nur einmal die zahlreichen Meldungen über das Verhalten von Asylanten in Deutschland zur Kenntnis nehmen. Es soll durchaus auch IS-Sympathisanten unter den Flüchtlingen geben.

Aber dieses Terrain des Denkens ist für einen „Spiegel-Online“-Redakteur wohl zu heikel.